Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) fordert die norddeutschen Unternehmen mit Löhnen unterhalb der Mindestlohngrenze von 8,50 Euro auf, ihre Geschäftsmodelle der neuen Ordnung der Arbeit anzupassen.
„Es spricht nicht für großen Unternehmergeist, wenn Firmenchefs jetzt jammern, es würden keine Taxis mehr fahren, keine Zeitungen mehr ausgeliefert werden oder kein Spargel und keine Erdbeeren mehr zu haben sein, wenn der Mindestlohn gilt. Alle Berufsgruppen, vom Fahrer im Schichtdienst über die frühmorgendliche Zeitungsausträgerin bis zum Erntehelfer machen einen überaus harten Job, der endlich fair entlohnt werden muss. Die Arbeitgeber müssen neu kalkulieren: Die Arbeit ist mehr wert, als sie bisher berechnet haben. Und wir fordern von Parlamenten und Regierungen, dass ein lückenloses Kontrollnetz entsteht, damit hier nicht getrickst werden kann. Würde kennt keine Ausnahmen – das gilt auch beim Mindestlohn“, sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord: „Es ist grotesk, wenn Arbeitgeber nun das Ende von Pressefreiheit und Erdbeertörtchen an die Wand malen. In Wahrheit geht es um das Ende der gröbsten Ausbeuterei. Vom Mindestlohn kann niemand große Sprünge machen, von so mancher Jahresrendite der Unternehmen allerdings schon. Gesetzeswidrigkeiten, ob mit oder ohne Ansage, dürfen nicht hingenommen werden.“