Anschlag auf Harburger GAL-Geschäftsstelle

Am vergangenen Wochenende wurde ein Fenster der Harburger GAL-Geschäftsstelle mit einem Backstein eingeschlagen und die Tür mit antisemitischen Parolen beschmiert. Die GAL geht davon aus, dass dieser Anschlag die Reaktion auf die Veranstaltung „Rechtsextremisten in Norddeutschland – wer sie sind und was sie tun!“ war.

Der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Manuel Sarrazin hatte am Donnerstag mit der Europaabgeordneten Angelika Beer und dem Autor Andreas Speit Strategien gegen Rechts diskutiert. Bereits zum zweiten Mal hatte die GAL im Harburger Cafe Leben zu einer Veranstaltung gegen Rechtsextremismus eingeladen.

Stefan Neyer, Vorstandssprecher der GAL Harburg: „Das ist nicht das erst Mal, dass kritische Worte gegen Rechts mit einer so deutlichen Antwort quittiert werden. Das macht die Bedrohung durch Rechtsextremisten sehr deutlich sichtbar. Wir müssen uns dem jetzt erst recht entschieden entgegen stellen.“

Jens Kerstan, stellvertretender GAL-Vorsitzender, fordert: „Der Senat muss rechtsextreme Straftaten konsequent verfolgen und sicherstellen, dass die öffentliche Auseinandersetzung mit den Gefahren eines wachsenden Rechsextremismus nicht durch Gewalt und Einschüchterung erstickt werden kann. Es verwundert, dass der Senat bei G8-Protesten zu präventiven Maßnahmen greift, aber die Gefahren am rechten Rand ignoriert und dem Anstieg rechter Gewalt tatenlos zusieht.“

Die Aufklärungsquote bei rechtsextremen Straftaten liegt bei rund einem Drittel. Die Hochburgen rechter Aktivitäten sind dem Senat nicht bekannt, während Wohnungseinbrüche stadtteilgenau erfasst werden. Dies bestätigt die Senatsantwort auf eine Große Anfrage der GAL-Bürgerschaftsfraktion vom April.

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