Die schülerInnenkammer hamburg (skh) bedauert den Amoklauf in Winnenden bei Stuttgart zutiefst und steht solidarisch hinter den Familien und Betroffenen aus Winnenden. Zugleich warnt sie davor, voreilige Konsequenzen daraus zu ziehen.
Aus einer Erklärung der skh:
In jenen schweren Stunden sind wir mit unseren Gedanken ganz bei den Menschen der Albertville-Realschule.
Dass zum wiederholten Mal an deutschen Schulen so etwas passieren musste, zeigt dass immer noch pädagogischer Nachholbedarf im Deutschen Schulwesen besteht. Für solch schreckliche Taten darf jedoch jetzt kein Sündenbock
gesucht werden, sondern es muss gemeinsam ein Konzept entwickelt werden, um Gewalt an Schulen effektiver zu vermeiden und Prävention zu leisten, kommentiert Frederic Rupprecht, Landesvorsitzender der schülerInnenkammer hamburg die schockierenden Ereignisse in Winnenden.
Teure Sicherheitskonzepte und Leibesvisitationen so wie man sie bereits aus den Vereinigten Staaten kennt, wirken für eine
Lernatmosphäre eher kontraproduktiv.
„Metalldetektoren an Schulen sind nicht der richtige Ansatz. Im Gegenteil sind Investitionen in bessere Lehr-, Lern- und
Kommunikationsstrukturen notwendig. Auch dem SchülerInnen-, LehrerInnen- und Elternverhältnis muss mehr Bedeutung im alltäglichen Schulbetrieb beigemessen werden“, so Frederic Rupprecht weiter.
„Konstruktive Konfliktlösung muss noch viel häufiger als heute Bestandteil des pädagogischen Konzeptes jeder Schule sein“, ergänzt Daniel Völkoi, stellvertretender Vorsitzender der skh. „Wenn wir die Schule als ein Lebensraum verstehen wollen, darf sich Schule nicht nur auf das Benoten von SchülerInnen, Abschlüsse und das Abschulen von sogenannten Problemkindern beschränken, sondern sich mit den SchülerInnen auseinandersetzten und den SchülerInnen Perspektiven für das weitere Leben bieten.“