Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Lufthansa-Beschäftigte zu Warnstreiks an den deutschen Flughäfen aufgerufen, nachdem die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde am 17. April kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt haben. Diese Verweigerungshaltung der Arbeitgeber habe bei den Beschäftigten zu Verunsicherung und Unmut geführt.
Daher ruft ver.di auch in Hamburg am Montag, dem 22. April, zum ganztägigen Warnstreik auf, der mit Betriebsbeginn aufgenommen wird. Von der Tarifauseinandersetzung sind in Hamburg ca. 8.000 Beschäftigte der Dt. Lufthansa AG, der Lufthansa Passage, von Lufthansa-Systems, der Lufthansa-Cargo, der Lufthansa-Technik und der Lufthansa Service Group betroffen.
Die Warnstreikenden starten am Montag um 10 Uhr zu einem Demonstrationszug von der Lufthansa Basis (Weg beim Jäger) über die Alsterkrugchaussee und Zeppelinstraße zum Terminal 2 (Abflugebene).
Dort beginnt um ca. 11 Uhr eine Kundgebung, auf der u.a. Christine Behle, ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin, und Wolfgang Abel, ver.di-Landesleiter, sprechen werden.
„Die Arbeitgeber haben in der dritten Runde, trotz ihrer Zusage, kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt, sondern lediglich eine Entgelterhöhung auf den Tisch gebracht, die sich in den ersten zwölf Monaten zwischen 0,4 und 0,6 Prozent bewegt. Das bedeutet für die Beschäftigten einen deutlichen Reallohnverlust und ist keinesfalls hinnehmbar“, betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. „Auch eine konkrete Aussage zur Beschäftigungssicherung haben die Arbeitgeber weiter verweigert, so dass sie mit den Ängsten der Lufthanseaten um Zukunft und Arbeitsplätze spielen.“ Ebenso sei der Forderungskatalog zu Arbeitszeitverlängerung und Kürzung des Weihnachtsgeldes nicht zurückgenommen worden. „Mit dieser Verweigerungshaltung und ihrem skandalösen Angebot provozieren die Arbeitgeber einen erneuten Warnstreik“, so die ver.di-Verhandlungsführerin.
Behle warb um Verständnis bei den Fluggästen für die Notwendigkeit von Warnstreiks und betonte, dass die Ankündigung der Aktionen bereits am heutigen Freitagmorgen erfolge, damit sich jeder auf die Situation einstellen könne. Sie forderte die Arbeitgeber erneut auf, ein verhandlungsfähiges Angebot zu unterbreiten. „Die Arbeitgeber haben es in der Hand, den Tarifkonflikt zu entschärfen und die Weichen für eine Lösung zu stellen“, so die Gewerkschafterin.
ver.di fordert für die Beschäftigten bei der Lufthansa 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem sollen Verbesserungen für die Auszubildenden im Konzern erreicht werden. Hohe Priorität hat die Forderung der Gewerkschaft nach Beschäftigungssicherung.