Der Zugang zu Alkohol ist für Jugendliche noch immer viel zu leicht möglich, und inzwischen gibt es regelrechte „Koma-Treffs“: Die ersten Erkenntnisse des Runden Tischs, der in Altona zum Koma-Saufen eingerichtet wurde, sind alarmierend.
Einstimmig beschlossen die Altonaer Bezirksabgeordneten im Oktober auf Initiative der Luruperin Josiane Kieser (CDU), im Bezirk einen Runden Tisch zum Thema „Koma-Saufen“ einzurichten. Nur zwei Wochen später trafen sich dann die Experten zu einem ersten, grundsätzlichen Meinungsaustausch. „Ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Verwaltung und Politik optimal zusammenarbeiten können, wenn sie nur wollen“, lobte die Abgeordnete.
Die Polizei unterstrich, dass es nach wie vor einige Verkaufstätten gäbe, die selbst von mehrmaligen, hohen Strafen nicht davon abgehalten würden, Alkohol ungehindert an Jugendliche zu verkaufen. Dort, wo die Geschäftsleute sich an die Regeln des Jugendschutzes halten, übernähmen häufig alkoholabhängige Erwachsene gegen „Provision“ den Einkauf.
Ein großes Problem sind nach wie vor die gesellschaftliche Akzeptanz des Alkoholmissbrauchs und das Vorleben von Drogenkonsum durch die Eltern. Aber auch Versagensängste, schulische oder berufliche Perspektivlosigkeit oder falsch verstandene Gruppenzwänge spielen eine wichtige Rolle.
Neben den genannten Problemen wollen sich die Fachleute in den Folgetreffen auch mit der Frage befassen, ob ein generelles Alkoholverbot für Jugendliche unter 18 Jahren möglich und durchsetzbar ist. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Problematik an den zwischenzeitlich bekannten „Koma-Treffs“ wie am Schanzenpark sein.
CDU-Expertin Kieser: „Bereits bei diesem ersten Treffen ist deutlich geworden, wie wichtig es war, das Thema Koma-Saufen auf die Tagesordnung zu nehmen. Jetzt wird vieles davon abhängen, ob es gelingt, praktikable Maßnahmen zu entwickeln. Angesichts der Ernsthaftigkeit der Diskussion bin ich aber fest davon überzeugt, dass dieses gelingen wird. Es wird und muss möglich sein, wirkungsvolle Schritte gegen die organisierte Selbstzerstörung junger Menschen zu gehen.“