Mülldetektive versuchen, die Schmutzfinken aufzuspüren, die in Altona aus Altpapier-Containerplätzen wilde Mülldeponien machen: Bisher vergeblich. Die Altonaer SPD fordert jetzt drastische Maßnahmen.
Die mangelnde Sauberkeit im Bereich der Containerstandplätze werde zunehmend von den Bürgerinnen und Bürgern beanstandet; viele Standorte glichen oft wilden Müllhalden und die Container selbst zeigten sich in einem verwahrlosten Zustand, stellt die SPD-Bezirksfraktion fest. Dazu Wolfgang Kaeser (SPD), Vorsitzender des Altonaer Umweltausschusses: „Wir nehmen dieses Problem sehr Ernst. Zuständig für Sauberkeit und Reinigung der Standplätze ist gegenwärtig die Hamburger Stadtreinigung. Sie ist offensichtlich nicht in der Lage einen vertragsgerechten Zustand herzustellen.“
Der gegenwärtig noch gültige Vertrag verlange eine bedarfsgerechte Leerung, d.h. in der Regel zwei Mal wöchentlich, die Vermeidung von unberechtigten Ablagerungen, einen besenreinen und scherbenfreien Zustand sowie die Beseitigung von Verschmutzungen im Umfeld. Zudem sei eine Reinigung der Container selbst und gegebenenfalls eine neuer Farbanstrich vorgeschrieben, sagte Kaeser. „Offensichtlich ist das gegenwärtige System ungeeignet, für eine angemessene Sauberkeit zu sorgen. Wir müssen deshalb über problemlösende Konzepte nachdenken. Meine Fraktion hat in die letzte Bezirksversammlung einen Prüfauftrag eingebracht, der einen totalen Systemwandel vorschlägt. Die gegenwärtigen Vertragsverhandlungen zwischen Umweltbehörde und Stadtreinigung bieten die Chance dazu.“
Im Einzelnen schlägt die SPD vor:
* Die Sammlung von Altpapier und Kartonagen in Depotcontainern im öffentlichen Raum ist in einem angemessenen Zeitraum überall da einzustellen, wo sie durch das Sammelsystem der „Blauen Tonnen“ auf privatem Grund ersetzt werden kann. Die Leerungsfrequenz ist dem Aufkommen anzupassen.
* Die Sammlung und Entsorgung von sog. Umverpackungen (gelbe Fraktion) und der verschiedenen Glasfraktionen wird ebenfalls auf Unterflurcontainer umgestellt.
Kaeser sagte weiter: „Wir wollen diese Vorschläge gemeinsam mit den anderen Fraktionen im zuständigen Umweltausschuss diskutieren und hoffen, dass sich unsere Vorschläge auf einen Systemwandel als Altonaer Pilotprojekt durchsetzen. Immerhin ist unser bereits realisierter Vorschlag, in der Ottenser Hauptstraße den normalen Straßenmüll in Unterflurcontainern zu sammeln, zu einem Erfolgsmodell geworden. Die Bürgerinnen und Bürger werden es uns danken.“