Alten- und Krankenpfleger: Senat soll helfen

Bei Umschulungen zu Alten- und Krankenpflegern soll jetzt auch der Senat seinen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten, fordert SPD-Sozialexperte Dirk Kienscherf. Allein in Hamburg fehlen demnächst 450 Fachkräfte.

SPD-Sozialexperte Dirk Kienscherf begrüßt die Ankündigung der Bundesagentur für Arbeit, kurzfristig (für 2009 und 2010) die vollständige Finanzierung bei neu geförderten Umschulungen zu Alten- und Krankenpflegern zu übernehmen. Kienscherf: „Bis zum Jahr 2010 fehlen allein in Hamburg 450 voll ausgebildete Altenpflegefachkräfte, zudem ist die Zahl der Umschulungen zur Altenpflegefachkraft im letzten Jahr in Hamburg von etwa 100 auf drei Umschüler zusammengebrochen.“

„Jetzt muss der Senat mit der Arbeitsagentur verhandeln und deutlich mehr Umschulungen zur Altenpflegefachkraft anbieten. Und er muss dafür sorgen, dass auch ambulante Altenpflegebetriebe ausbilden können“, ergänzt die Arbeitsmarkt-Expertin Elke Badde.

Die Anhörung im Sozialausschuss zur Altenpflegeausbildung am 13. Januar 2009 hatte unter anderem gezeigt, dass eine nur zweijährige Finanzierung der Umschulung zur Altenpflegefachkraft nicht greifen kann, weil die Altenpflegebetriebe finanziell überfordert damit sind, das letzte Jahr der Umschulung allein zu schultern, zumal es sich nicht nur um die Ausbildungsvergütung sondern die gesamten Umschulungskosten, also auch Hilfen zum Lebensunterhalt, handelt.

Kienscherf: „Wir haben dieses Problem im Rahmen unserer Möglichkeiten auf Bundesebene vorangetrieben. Jetzt muss der Senat seinen Teil dazu beitragen, indem er selbst ein Programm für die Ausbildung in der ambulanten Pflege finanziert.“

Theoretisch gebe es auch die Möglichkeit, die Ausbildungsbetriebe zu entlasten, indem der Senat eine Ausbildungsplatzumlage einführt. Allerdings sähe auch die SPD hier rechtliche Unsicherheiten und hielte es deshalb für vernünftig, das ausstehende Urteil des OVG Bauzen zur Ausbildungsplatzumlage in Sachsen abzuwarten.

„Und dann käme diese Maßnahme zu spät. Es ist unabdingbar, die Ausbildungsplatzzahlen in der Altenpflege noch in diesem Jahr um mindestens 100 Plätze zu steigen. Denn selbst wenn wir sofort mit einem Ausbildungsprogramm beginnen, werden die zusätzlichen Fachkräfte erst im Jahr 2012 in Hamburg zur Verfügung stehen. Wir haben keine Zeit zu verlieren und das weiß auch der Senat“, so Kienscherf.

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