Fast 200 Bürgerinnen und Bürger aus Hohenfelde und Uhlenhorst waren zur öffentlichen Anhörung der Bezirksversammlung Hamburg-Nord erschienen, auf der Senat und die Firma Bäderland erstmalig genötigt waren, ihre Pläne zum Baden auf der Alster den unmittelbar Betroffenen darzulegen. Ihre vorher geäußerten Wünsche indes fanden sie nicht wieder.
Vorgestellt wurde das Projekt eines gut 100m langen und ca. 20m breiten Badestegs in der Hohenfelder Bucht, in den ein langes schmales Schwimmbecken integriert ist. Für diese Badeanstalt will die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt 2,5 Mio Euro bereitstellen. Die Grünanlage auf der Hohenfelder Bastion mit dem häßlichen asphaltierten Hubschrauber-Landeplatz soll nach diesen Plänen nicht verändert werden. Über die Verkehrsprobleme, die eine reguläre Badeanstalt ohne Besucherparkplätze mit sich bringen würde, verloren die Vertreter des Projekts kein Wort.
Diese Pläne widersprechen den Wünschen, die von der Planungswerkstatt Hohenfelde formuliert worden sind und die als Grundlage für eine Umplanung dienen sollten: Die BürgerInnen wünschen sich keine Badeanstalt mit Eintrittsgeld und einem separierten Becken sondern einfach einen erleichterten Zugang zum Wasser, um an schönen Tagen mal mit den Füßen in der Alster zu planschen. Die Wasserqualität der Alster hat sich in den letzten Jahren stark verbessert und das Problem der geringen Sichttiefe ließe sich durch die Einbringung von hellem Sand lösen. Der für Notfälle erforderliche Hubschrauber-Landeplatz kann soweit verkleinert werden, dass ein Zugang zum Wasser über eine Rasenfläche möglich wäre.
Die Bürgerschaftskandidatin der GAL, Dr. Eva Gümbel, ärgert sich über die Ignoranz, mit der über die Wünsche aus Hohenfelde und Uhlenhorst hinweggeplant wurde: „Monatelang haben Bürgerinnen und Bürger ihre Freizeit geopfert, um gemeinsam mit Politik und Verwaltung eine vor Ort allgemein akzeptierte Planung vorzulegen. Nichts davon findet sich in dem, was uns heute abend vorgestellt wurde!“