Die SPD-Fachsprecherin für Hochschulpolitik, Barbara Brüning, hat die Aussagen von Uni-Präsidentin Prof. Dr. Monika Auweter-Kurtz zur Finanzlage der Hochschule als „in hohem Maße beunruhigend, aber wenig überraschend“ bezeichnet. „Die Aussagen der Präsidentin stimmen mit unserer Bewertung weitgehend überein“, sagte Brüning. Sie sprach von einem „Alarmsignal für den Ruf des Hochschulstandorts Hamburg“.
Auweter-Kurtz hatte zuvor erklärt, die finanziellen Rahmenbedingungen der Universität ließen nur 1200 Plätze im Masterstudium außerhalb der Lehramts- und Rechtswissenschaftsstudiengänge zu. Um die Bestandsgefährdung für die Universität abzuwenden, müsste rechnerisch ein Drittel der Professorenstellen gestrichen werden.
„Wenn sich eine Hochschulpräsidentin so über ihre Hochschule äußert, müssten bei den politisch Verantwortlichen alle roten Lampen angehen“, sagte Brüning. Der verantwortliche Wissenschaftssenator Dräger habe trotz aller Bemühungen nicht geschafft, die Hamburger Uni fit für die Zukunft zu machen. „Der Hilferuf der Uni-Präsidentin blamiert gleichzeitig diejenigen, die mit dem Hochschulstandort Hamburg Eigenwerbung machen“, sagte Brüning mit Hinweis auf Wissenschaftssenator und Bürgermeister.
Es könne nicht sein, „dass der Bachelor mehr oder weniger zum Regelabschluss wird und nur für weniger als 40 Prozent der Bachelorabsolventen in Hamburg die Möglichkeit besteht, ein Masterstudium aufzunehmen. Wir haben explizite aber auch solche impliziten Übergangsquoten für das Masterstudium deshalb immer abgelehnt und halten sie nach wie vor für falsch“, sagte Brüning.
Tatsächlich werde es so aussehen, dass viele junge Menschen in Hamburg ihren Bachelor machten und anschließend jeder Zweite in anderen Bundesländern weiter studiert. „Das kann nicht im Interesse Hamburgs liegen. Und dann kann sich der Senat auch hochtrabende Begriffe wie die „Talentstadt Hamburg“ sparen“, sagte die SPD-Hochschulexpertin.
Problematisch sei auch, dass die Uni-Präsidentin die Fächervielfalt ernsthaft gefährdet sieht. „Auf deren Erhaltung haben wir immer – auch mit Anträgen in der Bürgerschaft – viel Wert gelegt. Denn die Fächervielfalt war stets das entscheidende Qualitätsmerkmal der Uni Hamburg“, schloss Brüning.