In der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft hat SPD-Wirtschaftsfachmann Ingo Egloff Senat und Bürgermeister von Beust die Unterstützung der Hamburger SPD bei der Bewältigung der Airbus-Krise zugesichert. Er übte gleichzeitig Kritik am Management von Airbus und EADS.
Egloff forderte die EADS-Verantwortlichen auf, bei der Frage nach einer möglichen Umstrukturierung des Konzerns „endlich Klartext zu reden“. Die Chefetagen lancierten „fast täglich neue Planspiele über die Zukunft des Unternehmens. Sie verunsichern damit die Beschäftigten. So geht eine verantwortungsvolle Führung nicht mit ihren Leuten um“, kritisierte Egloff.
Die Luftfahrtindustrie habe für Hamburg, das Umland und ganz Norddeutschland eine „zentrale Funktion in der Industriepolitik. Deshalb haben wir in dieser Stadt gemeinsam dafür gestritten, dass der A 380 in Hamburg gebaut wird. Was sozialdemokratische Senate begonnen haben, hat dieser Senat fortgesetzt. Und es ist richtig, dass wir hier gemeinsam die Interessen der Region verteidigen“, betonte der SPD-Abgeordnete.
Er betonte, die Hamburger SPD habe auch in schwierigen Zeiten immer zu dem Projekt gestanden. Die SPD verlange, dass der A 380 in Hamburg weiter gebaut und dass Hamburg am Bau des A 350 beteiligt wird. „Herr Bürgermeister, seien sie sicher: Wenn Sie fordern, dass der A 380 in Hamburg gebaut wird, wenn sie fordern, dass EADS seine vertraglichen Verpflichtungen einhält, steht die Hamburger SPD an ihrer Seite.“
Kritik übte Egloff am Management von Airbus und EADS. Wieder einmal würden Managementfehler auf die Beschäftigten abgewälzt. „Es darf nicht länger sein, dass den Unternehmensleitungen bei selbst verursachten Problemen immer zuerst einfällt, Mitarbeiter zu entlassen“, sagte der SPD-Fachsprecher für Wirtschaftspolitik. Es wäre ohnehin nicht klug, Fachkräfte zu entlassen, wo die Auftragsbücher des Unternehmens voll sind.
Egloff regte eine Debatte darüber an, wie die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands und deutscher Unternehmen verbessert werden kann. Es gehe darum, durch Qualifikation des technischen und akademischen Nachwuchses in Deutschland die eigene Position im weltweiten Wettbewerb zu stärken. „Wir unterstützen den Senat dabei, die Hilfe der Bundesregierung zu bekommen. Wir sind froh, dass die Bundesregierung die industriepolitische Bedeutung des Projektes Airbus für das ganze Land gesehen hat.“ Vor diesem Hintergrund sei es auch zu begrüßen, dass Hamburg sich an EADS beteiligt. „Lassen Sie uns gemeinsam für den Luftfahrtstandort Hamburg streiten. Wir sind dabei“, schloss Egloff.