Die SPD-Fachsprecherin für Hochschulpolitik, Dorothee Stapelfeldt, hat von Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) eine Aussage zu den andauernden Protesten im Hamburger Hochschulbereich gefordert. „Der Protest der Studierenden und der Unmut an den Hochschulen sind mehr als verständlich“ sagte Stapelfeldt. Die in Hamburg für Hochschulpolitik verantwortliche Senatorin glaube offenbar, sie könne den Protest stillschweigend aussitzen. „Das wirkt nicht souverän. Abtauchen löst keine Probleme“, sagte Stapelfeldt.
Sie wies auf die mangelhafte Umsetzung des Bologna-Prozesses hin und forderte eine stärkere Beteiligung von Studierenden bei der dringend notwendigen „Reform der Reform“. – „Die Hochschulen sind nach wie vor nicht bedarfsgerecht finanziert, die Studiengebühren sind ein klares Reformhindernis“ so Stapelfeldt.
Die Hochschulexpertin bedauerte, Hamburg sei denkbar schlecht auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet. „CDU und GAL haben SPD-Initiativen zum doppelten Abiturjahrgang und zu einer verbesserten Betreuung von Studierenden abgelehnt. Die soziale Dimension der Umstellung auf das Bachelor-Master-System haben inzwischen viele Menschen erkannt – nur die Wissenschaftssenatorin mag sich nicht dazu äußern, wie es an den Hamburger Hochschulen weitergehen soll“, kritisierte Stapelfeldt. Sie wiederholte die Forderung der SPD-Bürgerschaftsfraktion, die politisch Verantwortlichen und Hochschulleitungen müssten jetzt auf die Studierenden zugehen.