Ab Morgen bleibt der Dreck liegen

Der Staubsauger bleibt still: 96 % der organisierten Beschäftigten im Gebäudereinigungsberereich haben sich für einen Streik ausgesprochen. Sie wollen angemessene Löhne und eine Angleichung der Bedingungen in Deutschland-Ost und -West.

Für die LINKE erklärt Kersten Artus dazu:

Seit Januar 2009 verhandeln IG Bau und Arbeitgeber über bessere Gehälter für Gebäudereiniger- und -reinigerinnen. Die Forderungen sind angemessen: 8,7 Prozent, eine neue Mindestlohnvereinba¬rung, Ost- und Westgehälter müssen angeglichen werden. Doch im August wurden die Gespräche abgebrochen. Die so genannten Angebote der Arbeitgeberseite liegen real bei unter zwei Prozent. Sieben von zehn der 860.000 Gebäudereiniger in Deutschland, darunter ein großer Anteil Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, erhalten nur den Mindestlohn von 8,15 Euro (West), bzw. 6,58 Euro (Ost). Und seit Sepember können Arbeitgeber bei Neueinstellungen Dumpinglöhne (bis zu 30 Prozent weniger) zahlen, weil die Tarifregelung ausgelaufen ist.

„Dass die Urabstimmung für Streik mit 96 Prozent Ja-Stimmen ausgegangen ist, ist das richtige Signal an die Arbeitgeber, damit sie ihre Angebote nach oben bewegen“, sagt Kersten Artus, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Wer seine Beschäftigten derart ausbeutet und auch auf Warnstreiks nicht reagiert, muss mit entsprechender Reaktion rechnen. Der erste bundesweite Streik der
Putzkräfte ab Dienstag wurde von den Arbeit¬gebern ja geradezu provoziert!“

Die Hamburger Linksfraktion sieht dem Streik mit großer Sympathie entgegen: „Jeder möchte es gern sauber haben. Wer sich nicht selbst die Finger schmutzig machen will, muss eben dafür gutes Geld hinlegen. Eine wachsende Branche muss gute Löhne zahlen. Sonst wird es Billiganbietern leicht fallen, den Verdrängungswettbewerb und die Spirale der Lohnsenkung anzuheizen. Daher liegt es auch im Interesse der Arbeitgeber, einen vernünftigen Tarifabschluss zu tätigen“, begründet Kersten Artus die Solidaritätserklärung der Bürgerschaftsfraktion.

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