93,44 % für Kita-Streik

Ab Freitag Streiks in Hamburger Kitas und Einrichtungen der Behindertenhilfe

Über 93 Prozent der ver.di Mitglieder haben in einer bundesweiten Urabstimmung für einen unbefristeten Streik in Kitas und Sozialeinrichtungen gestimmt. Betroffen sind alle Träger, die Mitglied in den kommunalen Arbeitgeberverbänden sind.

Vorrausgegangen waren mehrere Warnstreiks und fünf bundesweite Tarifverhandlungen, bei denen die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bis zuletzt kein Angebot zur Aufwertung von sozialen und erzieherischen Berufen vorgelegt hat.

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde eine grundsätzliche Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes durch eine Neuregelung der Eingruppierungsvorschriften und Tätigkeitsmerkmale.

In Hamburg arbeiten 18.000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst. Davon sind 8.000 Kolleginnen und Kollegen bei Trägern beschäftigt, die Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband (AVH/ Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg) sind.

Der Erzwingungsstreik beginnt am Freitag, den 08. Mai.
In Hamburg werden die Kitas der Elbkinder, des ASB, der Rudolf-Ballin-Stiftung, des Studierendenwerkes und des Hamburger Schulverein von 1875 betroffen sein. Außerdem werden die Beschäftigten aus Sozialrichtungen wie Fördern & Wohnen, der ELBE-Werkstätten und des Lebenshilfewerkes Hamburg zum Arbeitskampf aufgerufen.

„Mittlerweile haben es alle in Deutschland verstanden: Erzieherinnen und Erzieher und soziale Berufe müssen grundsätzlich besser bezahlt werden“, sagt Hilke Stein, ver.di Verhandlungsführerin in Hamburg. „Die Arbeitgeber verschlafen den Zeitgeist indem sie meinen, dass man trotz gestiegener Anforderungen in den Kitas und Sozialeinrichtungen alles so lassen könnte wie es ist. Jetzt bleibt uns keine andere Wahl als den Druck durch einen unbefristeten Arbeitskampf zu erhöhen. Die Arbeitgeber können dieses Szenario jederzeit durch ein vernünftiges Angebot beenden.“

Der Versuch mit der Geschäftsführung der Elbkinder – als größten Hamburger Kitaträger – eine Notdienstvereinbarung abzuschließen, ist am gestrigen Dienstag gescheitert. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, 30 Kitas vom Streik auszunehmen, sondern beharrten auf eine Öffnung von 150 Einrichtungen, was einen Großteil der gesamten Kitas bedeutet und den Arbeitskampf größtenteils unterlaufen hätte.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.