Auch die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat sich jetzt nach der GAL erfreut über die Kehrtwende des Senats in Teilen seiner Wohnungspolitik gezeigt. Für die Stadt sei es dringend erforderlich, dass endlich eine Initiative zur Belebung des Wohnungsbaus ergriffen werde, betonte der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Jan Quast.
Das vom CDU-Senat vor vier Jahren eingeführte Höchstpreisverfahren habe städtische Flächen zu teuer für den Bau von mietgünstigen Wohnungen werden lassen, so Quast. Wohnungsgenossenschaften etwa, deren Wohnungen ein wesentlicher Bestandteil des Wohnungsangebots für Normalverdiener in dieser Stadt seien, haben im Jahre 2005 kein einziges städtisches Grundstück erwerben können.
Entsprechend könne es nicht verwundern, dass die Wohnungsbauzahlen in Hamburg seit 2002 extrem niedrig sind und im vergangenen Jahr mit gerade einmal 3251 fertig gestellten Wohnungen einen historischen Tiefststand erreicht haben. An Geschosswohnungen wurden 2005 sogar nur 1475 gebaut.
„Die Wohnungsbaupolitik des Senats ist gescheitert. Der Senat hat das jetzt eingesehen. Im Interesse der Menschen in Hamburg ist zu hoffen, dass die jetzt beschlossenen Maßnahmen positive Effekte haben und endlich wieder mehr Wohnungen in der Stadt gebaut werden. Skepsis ist aber gerade hinsichtlich der veränderten Förderrichtlinien der Wohnungsbaukreditanstalt angesagt. So hat sich schon die bisherige, im vergangenen Jahr groß angekündigte, Kinderzimmerzulage als Flop herausgestellt“, sagte Quast.
Quast fordert deshalb eine grundlegende Analyse der bestehenden Wohnungsbauförderinstrumente, deren Akzeptanz und der tatsächlichen Bedarfe in Hamburg ein: „Sollen nicht auch die neuen Förderkonditionen Rohrkrepierer werden, bedarf es einer Analyse, warum die alten Instrumente nicht mehr gewirkt haben.“