Die Posttochter DHL Express Germany GmbH beauftragt nach Informationen der Gewerkschaft ver.di in Hamburg etwa 410 Subunternehmer, die überwiegend als Paketzusteller im Ballungsraum Hamburg eingesetzt werden. Dies geschehe zu skandalösen Bedingungen, die von der Posttochter DHL Express verantwortet werden.
„Arbeitszeiten von über 60 Stunden in der Woche und Stundenlöhne von 5,30 € sind menschenunwürdig für die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Hier steht der Auftraggeber Deutsche Post DHL in der Pflicht, diese zum Teil sittenwidrigen Bedingungen auf der sogenannten letzten Meile zu verändern“, sagt Lars-Uwe Rieck, zuständiger ver.di-Fachbereichsleiter für Postdienste, Speditionen und Logistik in Hamburg.
ver.di weiter:
„Am Neumarkt 40 in 22041 Hamburg sind auch rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haustarifvertraglich gesicherten Einkommens- und Arbeitsbedingungen beschäftigt. Während die Deutsche Post für ihre eigenen Beschäftigten entsprechende Einkommens- und Arbeitsbedingungen garantiert, stellt sich die Situation außerhalb des Unternehmens und für die Subunternehmer als desaströs dar.“
„Auch für diesen Bereich müssen die Leistungen wieder mit posteigenen Kräften organisiert werden. Bereits im Frühjahr 2012 wurde nach zahlreichen Aktionen und kritischen Berichterstattungen von der Post ein vergleichbarer Schritt im klassischen Paketdienst vollzogen. Was damals für die klassische Paketauslieferung richtig war, muss jetzt auch für die eilige Zustellung von Kleingütern, Dokumenten und Warensendungen gelten. Wir fordern deshalb ein Umdenken in der gesamten Branche “, so Rieck.
ver.di wird sowohl in der Branche als auch bei der Posttochter DHL Express Germany GmbH weiter Druck machen, damit Geschäftsmodelle, die auf Lohndumping basieren, abgelöst werden: „Das Projekt des Outsourcings auf der letzten Meile muss in der gesamten Branche als gescheitert angesehen werden.“