30 Prozent mehr Auszubildende in der Altenpflege

30 Prozent mehr Auszubildende in der Altenpflege: Hamburg verzeichnet nach Einführung der Umlagefinanzierung im vergangenen Jahr einen starken Anstieg der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge.

485 Nachwuchskräfte haben eine Altenpflege-Ausbildung begonnen – das sind 111 (rund 30 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei der zweijährigen Ausbildung zur Gesundheits- und Pflegeassistenz hat sich die Zahl der Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger von 161 auf 245 erhöht.
Pressemeldung BGV Hamburg – 30 Prozent mehr Auszubildende in der Altenpflege

„Der jetzt erreichte Zuwachs an Auszubildenden in der Altenpflege und in der Ausbildung zur Gesundheits- und Pflegeassistenz übertrifft unsere Erwartungen und ist ein positives Signal. Er zeigt, dass die Einführung der Ausbildungsumlage ein wirksames Instrument ist, um die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Jetzt kommt es darauf an, den zukünftigen Fachkräften in den Betrieben eine langfristige Perspektive zu bieten“, so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks.

Die Ausbildungsumlage in der Altenpflege wird im Ausbildungsjahr 2014/2015 erstmalig grundlegend wirksam. Ziel ist es, einem drohenden Mangel an Pflegekräften vorzubeugen und vielen Interessenten eine Ausbildung zu ermöglichen. Die Kosten für die Ausbildungsvergütungen werden seit Einführung der Umlage auf alle Betriebe der Branche verteilt – unabhängig davon, ob sie ausbilden oder nicht. Ausbildung wird damit für Unternehmen zu einem Wettbewerbsvorteil. Die Betriebe im Altenpflegebereich haben ihre Ausbildungsanstrengungen dementsprechend deutlich erhöht. Die Ausbildungsumlage für Altenpflegeberufe wird durch die Hamburgische Pflegegesellschaft e.V. von den über 500 Hamburger Pflegebetrieben erhoben. Sie ist eine Arbeitsgemeinschaft der Trägerverbände von ambulanten Diensten sowie teilstationären und stationären Pflegeeinrichtungen.

Martin Sielaff, Geschäftsführer der Hamburgischen Pflegegesellschaft: „Die Einführung der Ausbildungsumlage für Altenpflege in Hamburg ist ein riesiger Erfolg. Alle Pflegeverbände sind hocherfreut, dass dieser weitere Schritt zur Ausbildung von Altenpflegefachkräften gelungen ist. Damit genau dieser Erfolg erzielt wird, hat sich die Hamburgische Pflegegesellschaft bereit erklärt, für die gesamte Branche das Umlageverfahren in enger Abstimmung mit der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz umzusetzen. Alle Akteure ziehen an einem Strang: die Betriebe stellen mehr Ausbildungsplätze bereit und qualifizieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach. Die Berufsschulen stellen die benötigten erhöhten Schulkapazitäten sicher. Und die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz setzt in enger Abstimmung mit den Verbänden wichtige Rahmenbedingungen und Anreize für vermehrte Ausbildung.“

Ein weiterer Grund für den Anstieg der Ausbildungszahlen in der Altenpflege ist ein in diesem Jahr gestartetes Programm, das Beschäftigte mit einem Helferabschluss in der Pflege besonders motiviert, eine verkürzte Altenpflegeausbildung zu machen. Hiervon machen 50 erfahrene Pflegekräfte im gerade begonnenen Ausbildungsjahr Gebrauch. Das Programm wird von der Stadt Hamburg und vom Europäischen Sozialfonds gefördert und durch Eigenleistungen der ausbildenden Betriebe unterstützt.

Rainer Schulz, Geschäftsführer des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung: „Mehrere Neuerungen in der Ausbildung zur Altenpflege haben maßgeblich zur Verbesserung der Ausbildungsqualität beigetragen. Erstens werden seit dem Schuljahr 2013/14 die zukünftigen Fachkräfte nach einem neu überarbeiteten Bildungsplan unterrichtet, der eine größere Passung der Lernfelder an die betrieblichen Anforderungen gewährleistet. Zweitens fördern wir die Lernortkooperation der Altenpflegeschulen mit den Betrieben. Beispielweise wurde die Begleitung des betrieblichen Lernens durch Lehrkräfte überarbeitet und neu geregelt. Das gibt wichtige Impulse für die Ausbildungspraxis. Auch diese Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Altenpflegeausbildung haben offenkundig einerseits die Bereitschaft der Betriebe zur Ausbildung und andererseits die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen befördert.“

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