In Hamburg wurden von Anfang Juli bis Ende September 2.222 Flüchtlinge registriert. Davon verblieben gemäß Verteilungssystem 1.268 Schutzsuchende in der Hansestadt, 650 Frauen, Männer und Kinder erhielten einen Platz in einer öffentlichen Unterkunft.

Im vergangenen Quartal wurde ein Standort mit der Perspektive Wohnen in der „Eiffestraße“ mit 733 Plätzen im Bezirk Hamburg-Mitte eröffnet. Im gleichen Zeitraum wurden die Folgeunterkünfte „Waidmannstraße“ mit 98 Plätzen und „Borselstraße“ mit 7 Plätzen im Bezirk Altona, „Wohnschiff Transit“ mit 216 Plätzen in Harburg sowie „Grüner Deich“ mit 172 Plätzen in Hamburg-Mitte betriebsbedingt geschlossen.
Am Standort mit der Perspektive Wohnen „Am Gleisdreieck“ (Bezirk Bergedorf) wurden 150 Plätze abgebaut, die Kapazität wird im Zuge der Umsetzung der Bürgerverträge monatlich um rd. 50 Plätze reduziert. Außerdem wurden im dritten Quartal die Kapazitäten an den Standorten mit der Perspektive Wohnen „Ohlendiekshöhe“ um 150 Plätze, „Duvenacker“ um 100 Plätze und „Butterbauernstieg“ um 50 Plätze reduziert. Bei den Standorten der Perspektive Wohnen handelt es sich um Folgeunterkünfte, die im Standard des sozialen Wohnungsbaus errichtet und sukzessive in normale Wohnungen für alle anspruchsberechtigten Hamburgerinnen und Hamburger umgewandelt werden.
Aktuelle Kapazitäten der Erstaufnahmen und Folgeunterkünfte
Insgesamt sind in Hamburg noch sechs Erstaufnahmeeinrichtungen sowie das Ankunftszentrum in Betrieb. Dort lebten zum Stichtag (30.09.2019) 1.195 Menschen, 468 Personen im Ankunftszentrum und 727 Personen in Erstaufnahmen. Zum 30.09.2019 gab es darüber hinaus 120 Folgeunterkünfte mit rd. 33.200 Plätzen.
Monatliche Entwicklung der Flüchtlingszahlen
In Hamburg wurden im dritten Quartal 2.222 Flüchtlinge registriert, 954 Personen wurden nach dem „Königsteiner Schlüssel“ in andere Bundesländer verteilt. Von den 1.268 Hamburg zugewiesenen Personen machten 650 einen Unterbringungsbedarf geltend.
Die Hamburg zugewiesenen Personen stammen im o.g. Zeitraum überwiegend aus folgenden Ländern: Afghanistan (256), Iran (122), Ghana (118), Syrien (107), Irak (70), Albanien (67), Türkei (58), Eritrea (55), Nordmazedonien (32) und Nigeria (30).
Die monatliche Entwicklung und das Vorjahresergebnis sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Monat 2019 | Schutzsuchende (mit Zuweisungsentscheidung) | davon Hamburg zugewiesen | darunter mit Unterbringungsbedarf |
Januar | 914 | 553 | 255 |
Februar | 668 | 403 | 218 |
März | 752 | 407 | 213 |
April | 788 | 421 | 237 |
Mai | 608 | 387 | 184 |
Juni | 643 | 315 | 156 |
Juli | 788 | 439 | 190 |
August | 741 | 410 | 246 |
September | 693 | 419 | 214 |
Summe: | 6.595 | 3.734 | 1.913 |
Vorjahreszeitraum | 6.507 | 3.531 | 2.221 |
ZKF wird zur Stabsstelle Flüchtlinge und übergreifende Aufgaben fortentwickelt
Im Oktober 2015 wurde zur Koordination aller mit der Aufnahme, Unterbringung, Versorgung und Integration von Geflüchteten befassten Behörden und Ämter der Stadt Hamburg die Einrichtung des ZKF beschlossen. Unter seiner Leitung und Koordination ist es gelungen, diese gesamtstädtische Aufgabe zu bewältigen und Obdachlosigkeit von Schutzsuchenden zu verhindern.
Seit Ende 2018 ist der Koordinierungsbedarf kontinuierlich rückläufig, weil sich die Zugangszahlen über einen längeren Zeitraum auf einem deutlich niedrigeren Niveau stabilisiert haben. Der ZKF wird vor diesem Hintergrund im November 2019 in eine Stabstelle Flüchtlinge und übergreifende Aufgaben (SFA) überführt. In der verkleinerten Organisationseinheit verbleiben Aufgaben der Reserve- und Krisenpräventionsplanung sowie koordinierende Funktionen.
Im Falle ansteigender Flüchtlings-Zugangszahlen wird durch die Stabsstelle sichergestellt, dass Behörden zügig handlungs- und reaktionsfähig sind. Dazu zählen zum Beispiel die Aktivierung der Platzreserven, die Gewährleistung der Betriebsfähigkeit der Unterkünfte und gegebenenfalls die Reaktivierung des ZKF.