Zum Gedenken an Eppendorfer Ärztin Marie Jonas

Zur Erinnerung an die in Auschwitz ermordete Eppendorfer Ärztin Marie Jonas wird der Eppendorfer Platz umbenannt. Die GAL, das Stadtteilarchiv und andere Gruppen hatten sich dafür eingesetzt.

Der 9. November ist ein Tag der Erinnerung und der Mahnung. Die Reichspogromnacht 1938
stellte die historische Zäsur von der alltäglichen Diskriminierung der Juden in
Deutschland hin zur konkreten Judenverfolgung und dem Holocaust dar. Vor den Augen der
nichtjüdischen Bevölkerung wurden Menschen misshandelt und Synagogen angesteckt.

„Die Erinnerung muss wach bleiben — auch dann, wenn es keine Zeitzeugen mehr gibt. Die Judenverfolgung war nicht irgendwo — sondern hier bei uns. Mit der Benennung des
Eppendorfer Platzes nach Marie Jonas geben wir der Geschichte ein Gesicht“, so Holger
Koslowski, Fraktionsvorsitzender der GAL in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord.

Dr. Marie Anna Jonas, die im Woldsenweg 5 in Eppendorf wohnte, wurde 1938 ihre
Approbation entzogen, 1942 wurde sie aus ihrer Wohnung in ein so genanntes Judenhaus
vertrieben und später ins KZ Theresienstadt deportiert. 1944 wurde sie von dort nach
Auschwitz transportiert und dort ermordet.

Marie Jonas wirkte nach ihrer Deportation aus Hamburg durch die Nazis auch im KZ
Theresienstadt weiter als Ärztin. „Selbst in der größten Unmenschlichkeit blieb sie der
Humanität verpflichtet. Ihr wird mit der Benennung dieses zentralen Platzes
stellvertretend für die vielen NS-Opfer aus Eppendorf ein Denkmal gesetzt“, so Holger
Koslowski.

Für die Benennung des Eppendorfer Platzes hatten sich neben der GAL und dem
Stadtteilarchiv Eppendorf zahlreiche Institutionen und mehr als 800 Bürgerinnen und
Bürger aus Eppendorf eingesetzt.

Ein Gedanke zu „Zum Gedenken an Eppendorfer Ärztin Marie Jonas“

  1. Sehr geehrte Damen und Herren dieser Webside,

    kann Ihnen dazu nur gratulieren, dass diese Platz-Umbenennung in Hamburg Eppendorf (meiner langjährigen Heimat als Arzt) stattgefunden hat.

    Mit bestem Gruss
    Hartwig Becker

    (dr. Hartwig Becker, ADK 68, 12681 Berlin)

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