Zugang zu Integrations- und Sprachkursen für Menschen mit Behinderung verbessern

Geflüchtete mit Behinderung sollen zukünftig einen leichteren Zugang zu Integrationskursen bekommen. Dafür hat sich Senatorin Melanie Leonhard auf der 13. Integrationsministerkonferenz in Nürnberg stark gemacht. Ein entsprechender Hamburger Antrag wurde einstimmig beschlossen.

13. Integrationsministerkonferenz: Zugang zu Integrations- und Sprachkursen für Menschen mit Behinderung verbessern
Geflüchtete mit Behinderung können oft nur unter erschwerten Bedingungen an Integrations- und Berufssprachkursen des Bundes teilnehmen. In einigen Regionen Deutschlands gibt es nicht einmal Angebote für diese Zielgruppe.

„Mit dem Beitritt zur UN-Behindertenrechtskonvention hat Deutschland sich verpflichtet, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft zu verbessern. Das gilt für alle Lebensbereiche, auch für die Integrations- und Berufssprachkurse. Sie sind wichtig für einen erfolgreichen Neustart in Deutschland und müssen deshalb auch für Menschen mit Behinderung zugänglich sein“, erklärt Senatorin Melanie Leonhard.

In Hamburg gibt es einen Integrationskurs für Menschen mit Sehbehinderung. Hamburgs Forderung, das Kursangebot entsprechend auszubauen und bei Bedarf auch Einzelfalllösungen in Betracht zu ziehen, wurde einstimmig angenommen.

Mit breiter Mehrheit wurde des Weiteren der Bund aufgefordert, die Integrations- und Berufssprachkurse nicht nur für Personen aus den Herkunftsländern Iran, Irak, Syrien, Eritrea und Somalia zu öffnen, sondern generell für Asylsuchende und Geduldete mit Arbeitsmarktzugang. Hiervon würde unter anderem die in Hamburg große Gruppe der Menschen aus Afghanistan profitieren.
„Unser Ziel in Hamburg ist, Geflüchtete so schnell wie möglich in Arbeit zu bringen. Ohne entsprechende Sprachkenntnisse ist dies kaum möglich. Sofern ein Arbeitsmarktzugang besteht, muss daher auch der Weg in einen Integrationskurs möglich sein. Andernfalls geht im Integrationsprozess wertvolle Zeit verloren“, erklärte Senatorin Leonhard.

Hintergrundinformationen

Die Integrationsministerkonferenz (IntMK) ist ein Gremium der freiwilligen Zusammenarbeit der Bundesländer auf dem Gebiet der Integration. Die Konferenz berät und beschließt über grundsätzliche und länderübergreifende Angelegenheiten der Integration von Menschen mit Migrations-hintergrund. Mitglieder der IntMK sind die für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zuständigen Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren der Länder.

Die Konferenz koordiniert seit 2007 die Integrationspolitik der Länder und fördert den Austausch von Informationen und Erfahrungen. Am 15. und 16. März 2018 fand die 13. Integrationsministerkonferenz in Nürnberg statt. Der Vorsitz der Konferenz wechselt jeweils zum 1. Oktober des Jahres in alphabetischer Reihenfolge.

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