Wird Susannenstraße „ballermannisiert“?

Der Streit um die Außengastronomie in der Susannenstraße (Schanzenviertel) geht weiter – die Mehrheit der zuständigen Bezirksversammlung Altona will die Parkmöglichkeiten zu Gunsten von Biertischen einschränken. Anwohner fürchten jetzt eine weitere „Ballermannisierung“ des Viertels durch eine zweite „Piazza“.

Die Pläne der schwarz-grünen Mehrheit in der Bezirksversammlung Altona, die Parktaschen in der Susannenstraße zurückzubauen und den ansässigen Gastronomen zur Verfügung zu stellen, hätte eine drastische Ausweitung der Außengastronomie zur Folge.

Wie eine kleine Anfrage des SPD-Bezirksabgeordneten Mark Classen an das Bezirksamt Altona nun ergeben hat, stünde für die Außengastronomie statt den bisher erlaubten rund 140qm Nutzfläche durch den Wegfall der Parktaschen eine Fläche von mehr als 400qm zur Verfügung. „Damit würde sich die Außengastronomiefläche fast verdreifachen. Das bedeutet auch mehr Gäste, mehr Lärm, mehr Müll – eine Belastung für die Anwohner, die mehr ist, als man ertragen kann.“, so Mark Classen, der als Sprecher der SPD-Fraktion im zuständigen Regionalausschuss für Altona und das Schanzenviertel sitzt.

Bereits auf der vergangenen Sitzung des Gremiums liefen zahlreiche Anwohner der Susannenstraße Sturm gegen den Beschluss von CDU und GAL, dringend benötigte Parkplätze gegen noch mehr Tische und Stühle für die florierende Gastronomieszene im Schanzenviertel einzutauschen, und überreichten der GAL-Fraktionsvorsitzenden Gesche Böhlich in der Sitzung den „Goldenen Sargnagel für das Schanzenviertel“. Nachdem die ursprünglichen Pläne in den Parktaschen Holzpodeste zu errichten aufgrund von Sicherheitsbedenken der Polizei verworfen wurden, ist die Aufpflasterung der Parktaschen nun für das kommende Frühjahr geplant.

„Die SPD fordert die GAL-CDU Mehrheit erneut auf, die Pläne für den Rückbau der Parktaschen auf Eis zu legen“, so Classen weiter und erklärte angesichts des Zukunftsplanes „Mehr Altona“, der als Instrument der Bürgerbeteiligung im nächsten Jahr mit zahlreichen öffentlichen Workshops zur Stadtentwicklung stattfinden wird: „Schwarz-Grün hat es versäumt vor einer Entscheidung über die Susannenstraße die bestehenden Beiräte im Stadtteil zu beteiligen. Angesichts des neuen Zukunftsplanes für die Stadtteile Sternschanze und Altona sollen die Bürgerinnen und Bürger zunächst grundsätzlich klären, wie sich das Schanzenviertel weiter entwickeln soll. Durch die schwarz-grüne Entscheidung zugunsten der Außengastronomie wird stattdessen der Charakter des Stadtteils unwiederbringlich in Richtung Vergnügungsviertel verändert“, sagte Classen weiter, der für seine Fraktion einen entsprechenden Antrag in der Bezirksversammlung ankündigte.

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