Winternotprogramm: Viele Schlafplätze fehlen

Kurz vor dem Start des Anfang November beginnenden Winternotprogramms hat die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ksenija Bekeris den Senat aufgefordert, Missstände bei der Unterbringung zu beseitigen. Nach ihrer Schätzung fehlen Schlafplätze für Obdachlose.

„Angesichts der Wohnungsmarktsituation und der Überbelegung der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in der Sportallee wird das Winternotprogramm in diesem Winter eine besondere Herausforderung“, sagte Bekeris am Dienstag. „Bisher ist nicht absehbar, wie im November die üblichen 100 Notplätze in der Sportallee frei sein sollen. Außerdem werden voraussichtlich mehr Notplätze notwendig sein, denn die regulären Wohnunterkünfte sind seit langem voll belegt.“

Im Rahmen des Winternotprogramms hätten in den letzten Jahren von November bis April 200 zusätzliche Schlafmöglichkeiten für Obdachlose zur Verfügung gestanden, sagte Bekeris, 100 davon in der Sportallee, weitere 100 in anderen Einrichtungen.

Besonderen Handlungsbedarf sieht die SPD-Sozialpolitikerin in Harburg. Vergangenes Jahr hätten insgesamt nur vier Notschlafplätze für den gesamten Bezirk zur Verfügung gestanden. „Die Behörde muss hier mehr Plätze anbieten. Alles andere ist unverantwortlich“, kommentierte Bekeris das mangelhafte Angebot für den Hamburger Süden.

Weiterhin bleibe die Forderung bestehen, mehr Einzelzimmer auch im Winternotprogramm anzubieten. „Viele Obdachlose ziehen die Straße vor, bevor sie die Nacht mit anderen Menschen auf engem Raum verbringen müssen. Das kann bei eisigen Temperaturen schnell gefährlich werden. Wir müssen aber verhindern, dass Menschen im reichen Hamburg auf der Straße erfrieren“, appellierte die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete an den Senat.

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