Wersich korrigiert Fehler – nach Jahren

Das neue „Bündnis für Altenpflege“ kann aus Sicht des SPD-Sozialexperten Dirk Kienscherf nicht über die „jahrelange Blockadehaltung von Sozialsenator Dietrich Wersich beim Thema Pflege“ hinwegtäuschen. Deren Folgen seien nicht auszugleichen.

„Seit zwei Jahren warnen Fachleute und Opposition vor dem Fachkräftemangel in der Altenpflege. Senator Wersich hat die sichtbar negative Entwicklung aber ignoriert und nötige Verbesserungen in der Altenpflegeausbildung verweigert“, sagte Kienscherf. Er verwies darauf, dass die jetzt angekündigten Maßnahmen erst in rund drei Jahren zu einer Entspannung in der Pflege führen könnten. „Die Auswirkungen von Wersichs Fehlern werden die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Beschäftigten also noch lange zu spüren bekommen.“

Der Fachkräftemangel in der Altenpflege sei längst keine abstrakte Gefahr mehr. „Der Fachkräftemangel ist Realität. Altenpflege-Einrichtungen suchen händeringend Fachkräfte. Die Menschen in diesen Einrichtungen – Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und die Beschäftigten – werden sich über den Meinungswandel des Sozialsenators freuen. Sein jahrelanges Nicht-Handeln werden sie ihm aber kaum verzeihen.“

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hatte in Bürgerschaft und Sozialausschuss mehrfach Vorschläge gemacht, um mehr Altenpflegefachkräfte auszubilden, umzuschulen und nachzuqualifizieren (Drs. 19/1114 und 19/3089). „Vor diesem Hintergrund ist gut, dass Senator Wersich am Ende auf Kritik und Anregungen aus Pflege und politischer Opposition eingegangen ist“, sagte Kienscherf.

Wersich habe in den Regierungsfraktionen mit seiner Blockadehaltung offensichtlich immer mehr an Rückhalt verloren. Kienscherf verwies auf eine „ganze Reihe öffentlicher Veranstaltungen, bei der der reale Fachkräftemangel dokumentiert wurde“. Nun müsse der Sozialsenator seinen Ankündigungen Taten folgen lassen und die Altenpflegebetriebe in der Umsetzung unterstützen. „Alles, was jetzt geschieht, zahlt sich erst in drei Jahren aus. Denn erst dann werden die ersten zusätzlichen Altenpflegefachkräfte ausgebildet sein“, betonte der SPD-Sozialexperte.

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