Wersich bewegt sich

Zufälle gibt’s….. Drei Tage, nachdem SPD-Familienexpertin Carola Veit ein Papier zur internen Abstimmung ihrer Fraktion vorgelegt hat, wie denn der künftige Umgang mit Babyklappen in Hamburg geregelt werden könnte, bewegt sich die Sozialbehörde: Nach jahrelangem Nichtstun in dieser Frage hat sie heute ebenfalls einen Vorschlag auf den Tisch gelegt.

So lässt Senator Wersich verlauten:

Sozialbehörde will Überprüfung durch unabhängiges Institut

Nach der Sitzung des Familien-, Kinder- und Jugendausschusses zum rechtmäßigen Umgang mit Kindern, die in Babyklappen des Vereins SterniPark e.V. abgelegt wurden, will die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz eine unabhängige Instanz mit
hoher Jugendhilfereputation beauftragen, offene Fragen zu klären.

(Anm. d. Red.: Dies hatte SterniPark selbst vorgeschlagen und Altbürgermeister Henning Voscherau als „unabhängige Instanz“ benannt.)

Hierzu hat die Sozialbehörde SterniPark e.V. vorgeschlagen, mit dem Deutschen Jugendinstitut oder dem Deutschen Institut für Jugendhilfe und Familienrecht zusammenzuarbeiten. Beide Institute können auf Basis der bestehenden gesetzlichen Vorschriften überprüfen, ob sowohl bei den
in den Jahren 2007 und 2008 abgelegten Kindern, bei denen sich die leiblichen Eltern gemeldet haben, als auch bei denen, die zur Adoption
freigegeben wurden, alles mit rechtmäßigen Dingen zugegangen ist.

Senator Dietrich Wersich: „Wir wollen, dass den Fällen nachgegangen wird, damit kein Vorwurf im Raume stehen bleibt. Daneben habe ich großes Interesse daran, dass wir mit Sterni-Park eine klare Regelung der Sicherung der Kinderrechte für die Zukunft treffen, wenn Kinder in Babyklappen des Vereins abgelegt werden. Darüber sind wir im Dialog mit dem Träger.“

In den Jahren 2007 und 2008 waren laut SterniPark e.V. insgesamt acht Kinder in Hamburger Babyklappen des Vereins abgelegt worden. Eine Überprüfung der Rechtmäßigkeit im Umgang mit den Kindern und ihrem weiterem Verbleib durch die Sozialbehörde wird von SterniPark e.V. mit
Hinweis auf Datenschutz abgelehnt. Der Verein hatte der Sozialbehörde gegenüber jedoch Bereitschaft signalisiert, eine unabhängige Instanz
bei der Klärung offener Fragen zu unterstützen.

Was Wersich weiterhin offen lässt:

Die gemachten Vorschläge beziehen sich ausschließlich auf die Vergangenheit. Einen Vorschlag, wie einerseits das Kindeswohl gesichert, andererseits die anonyme Mutter geschützt werden soll, dabei alle geltenden Gesetze eingehalten werden und zudem noch das Ziel verfolgt wird, auch weiterhin zu versuchen, Mutter und Kind zusammenzubringen und die Mutter zu bewegen, ihr Kind doch noch anzunehmen – dazu schweigt der Senator.

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