Von der Wall Street bis zum Rathausmarkt

Es begann in New York und breitet sich aus: Mit Kundgebungen in der Wall Street und anderswo protestieren immer mehr Menschen gegen die „Diktatur der Finanzmärkte“ und für gerechte Krisenlösungen. Am Sonnabend, zum internationalen Aktionstag, wird auch auf dem Hamburger Rathausmarkt demonstriert.

Wir dokumentieren den Aufruf „Empört Euch! Echte Demokratie jetzt!“ zum Hamburger Aktionstag:

„Die europäischen Regierungen versuchen, die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung, für Bildung, für soziale Belange drastisch zu kürzen. Auch Lohnkürzungen, Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, Privatisierungen usw. stehen auf ihrer Tagesordnung. Unter der Diktatur der Finanzmärkte zum Vorteil der Konzerne und zur sog. Rettung von Banken wird eine Politik gegen die Interessen der breiten Bevölkerung durchgeführt – entgegen jeder demokratischen Legitimation: Die Peitsche der Staatsschulden nutzt die Troika (EU-Kommission, IWF, Europäische Zentralbank) aus. „Es ist kein Geld da!“, ist die Begründung.

WIR sagen: Doch – Geld ist da! Aber an verkehrter Stelle und es wird wieder und wieder für falsche Zwecke ausgegeben! Eine grundlegende Änderung des Steuersystems ist notwendig – aber auch die Überprüfung der Legitimität der Forderungen von Gläubigern gegenüber den staatlichen Institutionen. Menschen und Umwelt vor Profite! Gerecht geht anders! Es wird versucht, die Bevölkerungen einzelner Länder gegen andere aufzuhetzen, einzelne Gruppen der Ge-sellschaft gegen andere Gruppen auszuspielen. WIR lassen uns nicht spalten – WIR wollen keinen Krieg!

In Hamburg erleben wir eine zunehmende Armut durch Arbeitslosigkeit, durch niedrig bezahlte Jobs, durch zu niedrige Renten – bei gleichzeitig immer mehr steigendem Reichtum von einzelnen Wenigen. Die Wohnsituation verschlechtert sich laufend. Es werden Prestigeobjekte von der Stadt finanziert, während elementare Versorgungen zusammengestrichen werden. In wessen Interesse geschieht dies alles und wie lange lassen wir das noch zu?

WIR sind uns einig, dass grundlegende Veränderungen notwendig sind – europaweit. Wir wollen menschenwürdige Lösungen und andere Zukunftsentwürfe als bisher, die zusammen mit den Bür-gern transparent gestaltet werden! WER, wenn nicht WIR, soll eine grundlegende Veränderung herbeiführen? Wir wissen, dass solche Veränderungen nicht von selbst kommen, sondern nur durch unseren gemeinsamen starken, ausdauernden Einsatz Realität werden können.

Wir wollen in Hamburg zum internationalen Aktionstag am 15. Oktober zusammen auf die Straße gehen. Wir rufen euch alle dazu auf: Macht mit! Wartet nicht, bis es noch schlimmer wird! Achtet auf Treffpunkte in eurem Stadtteil zur gemeinsamen Anfahrt.

Versammlung auf dem Rathausmarkt von 14 bis 17 Uhr

Wir empören uns – Wir engagieren uns! Wir wollen eine bessere gerechte Welt für alle!“

Der Aufruf zum Aktionstag wird auf der Internetseite des DGB Hamburg zum Download angeboten: http://hamburg.dgb.de/

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