„Universität und Stadt – Traumpaar der Wissensgesellschaft oder schwierige Beziehung?“

Die GAL-Bürgerschaftsfraktion lädt ein.

Begrüßung

Dr. Eva Gümbel (wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion)

Beiträge

Hamburg als verspäteter Universitätsstandort und die Notwendigkeit einer Akademisierung des Hamburger Arbeitsmarktes
Prof. Dr. Dieter Läpple

Kleine Stadt und große Universität – das Beispiel Heidelberg
Toralf Gonzales

Die Verbindung von Wissenschafts- und Stadtentwicklungspolitik – das Beispiel der HafenCity Universität Hamburg
Dr. Joachim Thiel

Datum: Freitag, der 11. Dezember 2009, 17.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr

Ort: Rathaus, Bürgersaal

Um Anmeldung wird gebeten per Mail michael.werner-boelz@gal-fraktion.de oder telefonisch unter 32873-286.

Inhalt:

Dass Universitäten eine wichtige Rolle als Motoren im sozio-ökonomischen Strukturwandel auf stadtregionaler Ebene zugeschrieben wird, ist keine neue Tendenz. Mit den Universitätsgründungen im Ruhrgebiet Ende der 1960er Jahre fand eine solche regionale Wissenschaftspolitik ihren sichtbarsten Ausdruck. Charakteristisch für diese Phase des Universitätsneu- und Ausbaus in Deutschland war auch ein spezifisches Verhältnis zwischen Universitäten und Stadt: Die akademischen Infrastrukturen verließen weitgehend das Stadtzentrum – große geschlossene Einheiten entstanden an den Rändern der Städte, nicht nur im Fall von Neugründungen, aber auch bei vielen Erweiterungen insbesondere in den kleineren Zentren wie Heidelberg, Tübingen, Marburg usw..

Die Motorenfunktion von Universitäten hat sich mit dem fortschreitenden Aufkommen einer wissens- und kulturbasierten Ökonomie gleichzeitig verschärft und verschoben. Wissen wird einerseits zur zentralen Ressource ökonomischen Handelns; Wissen generierende und transformierende Institutionen damit einerseits zu den entscheidenden „Infrastrukturen der Wissensökonomie“. Auf der anderen Seite verändert sich jedoch gleichzeitig das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft: Weniger als in einem linearen Modell des Wissenstransfers von der Produktion in Hochschulen und der Anwendung in verschiedenen Feldern gesellschaftlicher Praxis zu einem Prozess, der von wechselseitigem und Fächer übergreifendem Austausch geprägt ist.

Hieraus folgen zwei Tendenzen, die die heutige Beziehung von Universität und Stadt maßgeblich bestimmen. Universitäten werden zum einen stärker zu Mitteln städtischer Profilierung; zum anderen wird die Verbindung zwischen Universität und Stadtgesellschaft zwangsläufig enger und vielschichtiger. Beide Tendenzen befördern eine Rückkehr der Universität in die Stadt und legen gleichzeitig eine stärkere Verzahnung von Wissenschafts- und Stadtentwicklungspolitik nahe.

Gleichwohl sind beides keine sich automatisch vollziehenden Entwicklungen; sie stehen im Konflikt mit bestehenden Strukturen, verschiedenen politischen Funktionssystemen und Entscheidungsebenen usw.

In dieser Veranstaltung sollen die grundlegenden Logiken, Probleme, Chancen dieser schwierigen Beziehung zwischen Wissenschaft und Stadtentwicklung skizziert werden, um daraus die Voraussetzungen einer fruchtbaren Beziehung zwischen beiden Partnern abzuleiten.

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