Uni-Verlagerung: Senatorin rudert zurück

Äußerungen in der Sitzung des Wissenschaftsausschusses der Bürgerschaft letzte Woche und die Antworten auf eine Kleine Anfrage der linken Abgeordneten Dora Heyenn lassen vermuten, dass die Idee von der vollständigen Verlagerung der Universität Hamburg vom Tisch ist.

Im Zusammenhang des Antrages der Koalition auf Neubau eines photoquantenmechanischen Zentrums in Bahrenfeld wollte die wissenschaftspolitische Sprecherin der LINKEN wissen, wie diese Maßnahme mit den Plänen der Senatorin vereinbar seien. Überraschenderweise erklärte Frau Dr. Gundelach, dass der Physikcampus in Bahrenfeld auf jeden Fall erhalten bleibe.

Damit ist die Idee von der kompletten Verlagerung auf den Grasbrook offenbar vom Tisch.

„Auch die Idee, dass Institutsgebäude abgerissen werden müssten, weil die Hörsäle kein Licht hätten, hat sich als Sommertheater herausgestellt. Insgesamt gibt es an der Uni Hamburg 47 Hörsäle und 19 davon haben zwar kein Tageslicht, aber als Kriterium für einen Abriss reicht das – wie nicht anders zu erwarten war – nicht“, erklärt Dora Heyenn unter Verweis auf ihre Anfrage 19/943.

Die genannten vier Entscheidungsgründe sind allerdings sehr dehnbar und keinesfalls harte Kriterien. Frau Dr. Gundelach, die in der Plenardebatte vom 9. Juli „Worthygiene“ vom Parlament einforderte, bezeichnete die Universität in letzter Zeit häufig als „marode“. In der Kleinen Anfrage verweigerte der Senat allerdings zu erklären, was damit konkret gemeint sei.

Die LINKE, die schon im Sommer gegen die Umzugspläne von Senatorin Gundelach Sturm gelaufen ist, wird nach eigenen Angaben alles tun, damit die Uni Hamburg am Grindel und Rothenbaum erhalten bleibt.

„Unter besonderer und kritischer Beobachtung haben wir die Kommission, die von der Behörde für Wissenschaft eingesetzt werden soll, um die Ideen von Frau Gundelach zu prüfen. Wir fordern demokratische und transparente Abläufe ein und erwarten, dass der Wissenschaftsausschuss laufend und vollständig über den aktuellen Diskussionsstand unterrichtet wird“, so Dora Heyenn abschließend.

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