Uni-Umzug: Fachliches Desaster für Gundelach

Mit seinen heute in der Presse bekannt gewordenen Aussagen, die Studie von Wissenschaftssenatorin Gundelach zur Verlagerung der Universität sei tendenziös, manipulativ und mitnichten ergebnisoffen, trifft der langjährige Oberbaudirektor Hamburgs, Prof. Egbert Kossak, nach Meinung der SPD ins Schwarze.

Das seien genau die Kritikpunkte, die in der seit Monaten anhaltenden Diskussion über die Zukunft der Universität Hamburg auch von der SPD immer wieder vorgetragen worden seien, betonte die Hochschul-Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Dorothee Stapelfeldt, am Freitag. Die SPD fühle sich in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den Verlagerungsplänen voll und ganz bestätigt.

Bereits am 31. März hatte Dorothee Stapelfeldt in einer Pressemitteilung erklärt:
„Die gebetsmühlenartigen Wiederholungen der Wissenschaftssenatorin, die Prüfung der verschiedenen Optionen sei vollkommen ergebnisoffen und es gebe keinerlei Vorfestlegung, erscheint wenig überzeugend. Bei den Arbeitsgruppen ist offensichtlich am Ende das herausgekommen, was die Senatorin von Anfang an beabsichtigt hatte. Dies wird nur mühsam versucht zu kaschieren. Die vorgestellten Kostenschätzungen müssen noch einmal sehr genau geprüft werden. Es scheint, als wurden hier bestimmte Optionen schlecht- und andere schöngerechnet. Darüber hinaus sind nähere Informationen darüber nötig, wie sich die Senatorin die Finanzierung vorstellt…“

Zum heutigen Tag lasse sich festhalten, dass auch mehrfache zeitintensive Beratungen im Wissenschaftsausschuss wenig Erhellendes zutage gefördert haben. So sei der Senat bisher trotz ständiger Nachfragen jegliche Antworten schuldig geblieben, auf welcher Grundlage man die Berechnungen in der Uni-Studie angestellt hat, wie man also zum Beispiel zu der Annahme kommt, dass die Universität 100.000 m² zusätzliche Raumfläche benötigt.

„Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass sich ein Experte wie der ehemalige Oberbaudirektor Kossak öffentlich kritisch zu den Plänen von Frau Gundelach äußert. Er befindet sich mit seiner ablehnenden Haltung zur milliardenschweren Verlagerung der Universität ins Hafengebiet in Gesellschaft zahlreicher namhafter Kritiker“, betonte die SPD-Hochschulsprecherin. Nach dem Diskussionsprozess der vergangenen Monate lasse sich folgendes festhalten: „Es gibt erhebliche und ernsthafte fachliche Bedenken gegenüber der Studie und zudem erhebliche haushaltspolitische Bedenken, was die Seriosität der Planung angeht. So haben bemerkenswerter Weise erst vor wenigen Tagen auch der CDU-Haushaltspolitiker Goldberg und der GAL-Fraktionsvorsitzende Kerstan in der Fernsehsendung Schalthoff-Live unmissverständlich erklärt, dass sie sich eine solche Verlagerung überhaupt nicht vorstellen können“, erinnert Stapelfeldt. Es sei insofern nur noch eine Frage der Zeit, wann Senatorin Gundelach ihr Scheitern in Sachen Uni-Verlagerung eingestehen muss. Vermutlich werde nur noch nach einer halbwegs gesichtswahrenden „Exit-Strategie“ gesucht.

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