Uni-Umzug: Alternativ-Flächen unberücksichtigt

Die Eimsbüttler Bezirksabgeordneten Mechthild Führbaum und Gabor Gottlieb (beide SPD) äußern sich kritisch zu der von Senatorin Dr. Herlind Gundelach (CDU) vorgestellten Entwicklungsstudie zur Universität Hamburg. Die lange erwarteten Ergebnisse fielen enttäuschend aus.

Um den Mehrbedarf an Flächen in dem Szenario des Neubaus am jetzigen Standort zu decken, werden hohe Bauten in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung vorgeschlagen. Mechthild Führbaum kann die Darstellung der Planungsalternative nicht nachvollziehen: „Es ist vollkommen unerklärlich, warum einige Alternativflächen am Standort nicht berücksichtigt worden sind. Die Absicht des Senates ist es wohl, durch die dargestellten Pläne und Bilder die Anwohner gegen den weiteren Ausbau aufzubringen.“

Dagegen werde der Totalumzug in der Darstellung schön gefärbt. „Das würde für Eimsbüttel eine riesige Hängepartie, da an den jetzigen Gebäuden über Jahre nichts mehr passieren würde. Für die ferne Zukunft werden dann Kindergärten, Kulturzentren und Parks versprochen. Aber ob das dann jemals kommt ist völlig ungewiss“, kritisiert Führbaum.

Der „offene“ Entscheidungsprozess, von dem die Behörde jetzt immer wieder spricht, scheint vor diesem Hintergrund unglaubwürdig. „Der Senat scheint hier ein klares Ziel zu haben und benutzt jetzt Internetdiskussionen und ähnliches als Deckmäntelchen, um sagen zu können, man habe doch alle eingebunden“, so Führbaum.

Auch auf die Risiken, die der Planungshorizont bis 2020/25 habe, hat die vorgelegte Studie bisher keine ausreichenden Antworten. „Was passiert eigentlich, wenn bis 2020 das Geld ausgeht?“ fragt sich Gabor Gottlieb. „Bei einem Totalumzug stünden Hamburg dann mit einer irgendwie geteilten Universität da!“

Gerade angesichts der dramatischen Finanzlage der Stadt Hamburg brauchen die Universität und die Stadt langfristige Sicherheit. Bei einem Investitionsvolumen von rund 2 Milliarden Euro helfe reines Wunschdenken nicht weiter, urteilt der Haushaltspolitiker Gabor Gottlieb: „Dem Senat laufen an allen Ecken und Enden die Kosten davon und es bleiben überall Baustellen deren Zukunft unsicher ist. Die Universität darf nicht zum Spielball unsicherer Finanzkalkulationen werden.“

Gottlieb sieht die Beweislast weiterhin bei der Senatorin „Frau Gundelach muss erklären, ob das Geld, das sie verplant auch nachher wirklich da ist. Das Ausbauvorhaben darf nicht deswegen auf halber Strecke stecken bleiben, weil das Geld ausgeht.“

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