Uni: Präsidentin soll gehen

Soll sie doch lieber forschen gehen: Als Uni-Präsidentin mag Monika Auweter-Kurtz in Hamburg offenbar niemand mehr. Nicht einmal Wissenschaftssenatorin Gundelach stellte sich heute in der Bürgerschaft voll hinter die ungeliebte Chefin, die in Rekordzeit Professoren, Dekane, wissenschaftliches Personal, Studierende und die Hochschulpolitiker aller Parteien (außer der CDU) gegen sich aufgebracht hat.

SPD-Hochschulexpertin Dorothee Stapelfeldt forderte die Ablösung der Uni-Präsidentin. Sie sei verantwortlich für „ein Klima von Misstrauen und Angst, das keine diskursiven Entscheidungsprozesse mehr möglich mache“, sagte Stapelfeldt – das Verhältnis zwischen Universität und Präsidentin sei „zerrüttet“. Der heute veröffentlichte Brief der Präsidentin „nehme nichts zurück und heile nichts“. Die Uni brauche, so Stapelfeldt weiter, eine starke Persönlichkeit, die die Hochschule führen und einen könne.

Die amtierende Präsidentin Auweter-Kurtz hatte in ihrem offenen Brief eingeräumt, dass es „Kommunikationsdefizite“ gäbe. Mit ihrem Reformtempo habe sie vielen Kolegen und Kolleginnen zu viel zugemutet. Für die Fraktionschefin der Linken, Dora Heyenn, belegt dies, dass Auweter-Kurtz nichts verstanden habe: „Der Hauptgrund für den Widerstand ist nicht der Arbeitsstil der Präsidentin, sondern das, wofür sie inhaltlich eintritt.“

Damit Ruhe einkehrt, muss nach Meinung von SPD und LINKE nicht nur ein Führungswechsel her, sondern auch ein Ende der Standort-Diskussion. Beide sprachen sich – wie Anfang der Woche schon die GAL-Bundestagskandidatib Krista Sager – für einen Verbleib am Grindel aus.

Weg müsse, so Stapelfeldt, das von Gundelach vorgelegte Wissenschaftsförderungsgesetz. Auch die GAL hatte schon an Teilen Kritik geübt. Heute versprach deren Hochschulexpertin Eva Gümbel „eine genaue Evaluation“ des Gesetzentwurfs, der bislang zu stark an die Reformen von Gundelach-Vorgänger Jörg Dräger andocke, mit denen demokratische Entscheidungsverfahren der Uni abgebaut worden seien. Bei der Standort-Frage gehe es darum, „zuerst zu prüfen, ob sich die Universität in Eimsbüttel entwickeln kann“. Nur wenn das nicht möglich sei, „prüfen wir Alternativen“.

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