Uni-Mitarbeiter sind für die Schulreform

Schon 330.000 Hamburgerinnen und Hamburger haben ihre Stimme für oder gegen die Schulreform abgegeben – aber fast 900.000 mehr wären dazu berechtigt. Um sie wird allerorten geworben. Jetzt hat sich ein Teil des wissenschaftlichen Personals der Uni Hamburg zu Wort gemeldet – klar für die Primarschule.

Stellungnahme von Mitgliedern des Wissenschaftlichen Personals der Universität Hamburg zum Volksentscheid zur Primarschule

Die Universität ist darauf angewiesen, dass alle Talente, unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft in den Genuss von universitärer Bildung kommen können. Dem jetzigen Schulsystem wird von vielen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Studien (z. B. Iglu 2006, PISA 2006, LAU, KESS) bescheinigt, dies nicht zu leisten. Dies wurde auch auf der Fachtagung zum Thema „Längeres gemeinsames Lernen in der sechsjährigen Primarschule“ am 21. 4. 2010 in der Universität Hamburg deutlich.

Wir als Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und als Mittelbau der Universität Hamburg sehen längeres gemeinsames Lernen als notwendigen Teil eines Weges, Schülerinnen und Schülern eine Entwicklung zu ermöglichen, die das Leistungspotential und nicht die Herkunft berücksichtigt. So sollte jedes Kind an seinem individuellen Entwicklungsstand entsprechend seiner Interessen, Neigungen und Fähigkeiten unterstützt, gefordert und gefördert werden. Die Hamburger Universität bereitet schon seit geraumer Zeit in vielen ihrer Fakultäten angehende Lehrerinnen und Lehrer auf die Anforderungen vor, in heterogenen Klassen zu unterrichten. Aus dieser Perspektive heraus sind wir sicher, dass Hamburger Lehrerinnen und Lehrer den Anforderungen im neuen Schulsystem gewachsen sein werden.

Aus diesen Gründen lehnen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner die Forderungen der Volksinitiative „Wir wollen lernen“ ab.

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