Über 60? Ab in den Ruhestand!

Jedenfalls dann, wenn Sie eine Glühlampe sind. Ab 1. September folgt der zweite Teil des Abschieds auf Raten: Glühlampen mit einer Leistung von über 60 Watt dürfen dann aufgrund einer EU-Verordnung nicht mehr verkauft werden.

„Mit gutem Grund“, so Stefanie Bender, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Hamburg. „Durch den Austausch einer 75 Watt Glühlampe gegen eine 15 Watt Energiesparlampe über eine Brenndauer von 10.000 Stunden lassen sich pro Jahr rund 600 Kilowattstunden Strom sparen – bei einem Strompreis von 21 Cent je kWh sind das 126 Euro!“

Trotz der Vorteile für die Umwelt und das eigene Portemonnaie bestehen bei vielen Verbrauchern immer noch Vorbehalte gegenüber Energiesparlampen. „Die Form der Lampen gefällt mir nicht“, „Das Licht ist nicht hell genug“, „… zu ungemütlich“, „Es dauert zu lange, bis die Lampe richtig hell ist“. Dies sind nur einige der Vorurteile, auf die die Energieberaterin im Rahmen der derzeit in Kooperation mit der Hamburger Energieagentur durchgeführten kostenfreien Stromsparchecks trifft, wenn es ums Thema Beleuchtung geht. Diese Einwände sind allerdings leicht zu widerlegen – besonders wenn man an die Einsatzbereiche von Glühbirnen über 60 Watt denkt: „Gerade in Decken-, Wand-, Steh- oder Pendelleuchten lassen sich Energiesparlampen besonders gut und ohne jeglichen Komfortverlust nutzen“.

In Wohnbereichen, in denen viel Licht benötigt wird, gelegentlich aber auch eine gemütliche Atmosphäre gewünscht wird, können dimmbare Modelle gewählt werden, die es in der Zwischenzeit bei Halogen- und einigen Kompaktleuchtstoff- und LED-Lampen gibt. Außerdem sollte bei Wahl des Lampentyps auf die Lichtfarbe „warmweiss“ geachtet werden, die in etwa der Lichtfarbe einer Glühlampe entspricht. „In Fluren und Bädern, wo häufig und schnell helles Licht benötigt wird, ist mit Lampen mit einer hohen Schaltfestigkeit und einer kurzen Anlaufzeit der gleiche Lichtkomfort wie mit Glühlampen zu erreichen“, empfiehlt Stefanie Bender.

Mit Aktionswochen vom 30. August bis 17. September informiert die Energieberatung der Verbraucherzentrale über Möglichkeiten der energieeffizienten Beleuchtung:

Im Rahmen einer kostenfreien persönlichen Beratung können Verbraucher sich über verschiedene Modelle und Einsatzbereiche informieren (Anmeldung erforderlich unter: 040/248 32 250)

Eine Ausstellung im Infozentrum der Verbraucherzentrale (Kirchenallee 22, Mo – Fr 10 -18 Uhr) gibt einen ersten Überblick über Formen, Farben und Wissenswertes.

Über die richtige Wahl, Nutzung und Entsorgung informiert auch die Energie- und Klimahotline der Verbraucherzentrale: 040/248 32 – 250 (Ortstarif).
Unter dieser Rufnummer gibt es auch Informationen und Anmeldemöglichkeiten für den kostenlosen Energiesparcheck.

Ein Gedanke zu „Über 60? Ab in den Ruhestand!“

  1. Zwei Dinge bleiben immer ungesagt, wenn es um die Lampenfrage geht:

    Erstens wird künstliche Beleuchtung im Wohnbereich weit überwiegend im Winter (wenn es spät hell und früh dunkel wird) eingesetzt. Dann wird aber der Anteil des Energieverbrauchs, den Glühlampen nicht in Licht, sondern in Wärme umsetzen, sinnvoll verwendet und nicht vergeudet.

    Zweitens soll zwar nicht bestritten werden, dass die Lichtqualität der Energiesparlampen in den vergangenen Jahren stark verbessert wurde. Noch immer aber ist ihre Lichtzusammensetzung meilenweit vom natürlichen Tageslicht entfernt. Bestimmte Frequenzbänder fehlen in der Regel völlig. Ob uns Menschen diese Art von Licht auf Dauer gut bekommt, bleibt abzuwarten.

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