U 4: Noch eine Alternative

U-Bahn-Tunnel.jpegWährend der Senat eifrig das Planfeststellungsverfahren für die unterirdische U-4-Trasse vorbereitet, kommt jetzt eine weitere Alternative ins Gespräch. Sie wurde schon beim Einwendungsverfahren vorgetragen, aber damals nicht geprüft. Das Verwaltungsgericht wird seine helle Freude daran haben…

Statt eine teure neue Ultrakurz-U-Bahn zwei Stationen weit vom Jungfernstieg zum Lohseplatz zu bauen, sollte man lieber eine S-Bahn-Strecke vom Hauptbahnhof über den Lohseplatz und den möglichen Olympiabahnhof Grasbrook zur Veddel führen, schlägt Professor Michael Rotschuh vor.

Abgesehen von den Kosten – die S-Bahn würde nicht die halbe Innenstadt und die Elbe untertunneln, sondern vom Hauptbahnhof aus oberirdisch geführt – bietet Rotschuhs Vorschlag auch weitere Vorteile. Insbesondere wäre es keine Sackgassen-Lösung wie die geplante U 4, würde die Anbindung der Veddel verbessern und im „Olympia-Fall“ die Anbindung des Grasbrooks an die Fernbahn sicherstellen. Und einen oberirdischen Bahnhof gab es am Lohseplatz auch schon einmal – die Trasse dürfte also keine besonderen Probleme aufwerfen.

Auch nicht zu verachten: Die Fahrtstrecke vom Hauptbahnhof zum Lohseplatz betrüge zwei statt zehn oder zwölf Minuten.

Der S-Bahn-Vorschlag wurde bereits im Einwendungsverfahren vorgetragen, aber nicht geprüft. Um ihn abzuwehren, wurde dort pauschal behauptet, das S-Bahn-System sei insgesamt und grundsätzlich nicht geeignet, um die Hafencity zu erschließen.

Ein Gedanke zu „U 4: Noch eine Alternative“

  1. Der Bau einer U-Bahn in die HafenCity ist ein Prestige-Projekt mit einem Kosten-Nutzen Verhältnis von 100 : 60. Weil diese Zahlen bereits auf geschönten Annahmen beruhen, müsste aus dem Alternativ-Vorschlag hervorgehen, warum Bau und Betrieb einer S-Bahn hier ungefähr doppelt so günstig wäre wie Bau und Betrieb einer U-Bahn.

    Der Bau der U4 kann überhaupt nur dadurch zu Stande kommen, indem der Hamburger Senat der städtischen Hochbahn den BEFEHL erteilt, diese Strecke gegen alle betriebswirtschaftliche Vernunft trotzdem zu bauen. Weil der Hamburger Senat aber keine Befehlsgewalt über die DB-Tochter S-Bahn besitzt, kann man die Idee einer S-Bahn in die HafenCity selbst dann sofort wieder vergessen, wenn diese Variante 10 oder 20 Prozentpunkte günstiger wäre.

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