Tarife steigen um 3,1 Prozent

Die Tarifabschlüsse im 1. Halbjahr 2014 liegen über denen des Vorjahres und bringen den nach Tarif bezahlten Beschäftigten nach Abzug der Preissteigerung merkliche Einkommenszuwächse.

In den meisten Branchen wurden für dieses Jahr Tarifsteigerungen zwischen 2 und 4 Prozent vereinbart. In der chemischen Industrie setzte die IG BCE eine Tariferhöhung von 3,7 Prozent bei einer Laufzeit von 14 Monaten durch. Im öffentlichen Dienst (Bund und Gemeinden) lag die Abschlussrate für 2014 durchschnittlich bei 3,4 Prozent. Die unteren Entgeltgruppen wurden deutlich stärker angehoben (mindestens 90 Euro).

Im Durchschnitt fiel die Gesamtlaufzeit der Abschlüsse mit rund 22,6 Monaten geringfügig kürzer aus als im Vorjahr mit rund 22,8 Monaten. Dies ergibt sich aus der aktuellen Halbjahresbilanz, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung vorlegt.

Berücksichtigt man auch die länger laufenden Abschlüsse aus dem Vorjahr mit Tarifanhebungen für dieses Jahr, dann errechnet sich für das Jahr 2014 für 16,5 Mio. Beschäftigte eine durchschnittliche nominale Steigerung der tariflichen Grundvergütungen von 3,1 Prozent.

„Diese vorläufige Tarifbilanz zeigt: Die Einkommensentwicklung der tariflich Beschäftigten verläuft positiv, sagt Dr. Reinhard Bispinck, Leiter des WSI-Tarifarchivs. „Der neutrale Verteilungsspielraum wird ausgeschöpft und die Tariflöhne werden angesichts einer Preissteigerung von rund 1,1 Prozent in diesem Jahr im Durchschnitt real um etwa 2 Prozent steigen.“

Weitere Informationen:

R. Bispinck: Tarifpolitischer Halbjahresbericht 2014 (pdf), WSI-Tarifarchiv/Informationen zur Tarifpolitik, Juli 2014.

Videostatement von Dr. Reinhard Bispinck

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