Stadtteile driften nicht weiter auseinander

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hat heute den Bericht Sozialmonitoring Integrierte Stadtentwicklung 2017 vorgestellt. Es wurden 846 Statistische Gebiete (mit mindestens 300 Einwohnern) ausgewertet. Erstmalig wurden dabei auch kleinräumige Daten zu Empfängerinnen und Empfängern nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) einbezogen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es weniger Statistische Gebiete mit sehr niedrigem Status und mehr Gebiete mit niedrigem Status.

Sozialmonitoring-Bericht 2017: kein zunehmendes Auseinanderdriften der Stadtteile

Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „Die Stadtteile in Hamburg driften erfreulicherweise nicht auseinander. Das ist für mich das entscheidende Ergebnis des Sozialmonitoring-Berichts 2017. Um soziale Gerechtigkeit in der Stadtentwicklung zu fördern, müssen wir die soziale Entwicklung in den Stadtteilen im Blick behalten. Das seit 2010 jährlich veröffentliche Sozialmonitoring hilft uns als eine Art ‚Frühwarnsystem‘, soziale Ungleichheiten in unserer Stadt zu erkennen. Es lenkt den Blick auf die Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf, damit kein Quartier von der insgesamt guten Entwicklung, die unsere Stadt derzeit nimmt, abgekoppelt wird.“

Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass sich der soziale Status der untersuchten Statistischen Gebiete in Hamburg gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert hat. Diese Stabilität ist sowohl in Statistischen Gebieten mit einem hohen als auch mit einem niedrigen sozialen Status erkennbar. Zwei Drittel aller Statistischen Gebiete weisen den mittleren Status auf. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es weniger Statistische Gebiete mit sehr niedrigem Status und mehr Gebiete mit niedrigem Status.

Statusindex

2016

2017

Anzahl

in %

Anzahl

in %

Hoch

156

18,4

158

18,7

Mittel

542

64

535

63,2

Niedrig

67

7,9

77

9,1

sehr niedrig

82

9,7

76

9

Gebiete insgesamt

847

100

846

100

Erfreulicherweise ist nach wie vor keine Zunahme der sozialräumlichen Polarisierung erkennbar. Die räumliche Lage und die Anzahl der Teilräume mit mehreren statusniedrigen Statistischen Gebieten sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben. Lediglich in fünf von 846 Statistischen Gebieten ist eine deutliche Abnahme des sozialen Status gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, die sich darauf zurückführen lässt, dass hier größere Flüchtlingsunterkünfte angesiedelt sind. In allen anderen Statistischen Gebieten ist aufgrund der Flüchtlingszuwanderung keine deutliche Änderung des sozialen Status feststellbar.

Besondere Aufmerksamkeit lenkt das Sozialmonitoring auf die Gebiete mit niedrigem oder sehr niedrigem Status. Die meisten von ihnen sind aktuelle RISE-Fördergebiete oder waren es früher einmal. Der Bericht lässt erkennen, dass mit dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung die richtigen Quartiere unterstützt werden.

Hintergrund: Sozialmonitoring im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)

Das Sozialmonitoring und die dazugehörigen kleinräumigen Datengrundlagen unterstützen die Integrierte Stadtteilentwicklung seit Jahren. Sie helfen den beteiligten Akteuren bei der Aufgabe, die Situation in den Quartieren zu analysieren, bedarfsgerecht Fördergebiete auszuwählen und Fachpolitiken auf Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf auszurichten.
Für das Sozialmonitoring werden soziale Indikatoren wie z. B. der Anteil der Bevölkerung, die Transferleistungen nach dem SGB II oder SGB XII beziehen, die arbeitslos oder alleinerziehend sind, zusammengetragen und für jedes Quartier aufbereitet. Die Daten der insgesamt 846 Statistischen Gebiete werden mit dem gesamtstädtischen Durchschnitt verglichen. Dadurch können Quartiere mit sich abzeichnenden Herausforderungen frühzeitig erkannt werden. Neben städtebaulichen Einschätzungen und politischen Erwägungen in den Bezirken werden die Ergebnisse des Sozialmonitorings regelmäßig herangezogen, wenn geprüft wird, ob Stadtteile oder Quartiere durch das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung gefördert werden sollten. Zu beachten ist, dass das Instrument nicht zur gebietsbezogenen Erfolgskontrolle der Städtebauförderung geeignet ist, da keine direkten Ursache-Wirkungszusammenhänge identifiziert werden können.

Weitere Informationen und den Bericht zum Download finden Sie unter:
www.hamburg.de/sozialmonitoring

 

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