St. Pauli: Anwohner sollen besser parken können

Auf Initiative der SPD Bezirksfraktion hat der Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte mehrheitlich einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Verkehrssituation und des Status Quo des Anwohnerparkens auf St. Pauli und in der Altstadt/Neustadt beschlossen. Das soll konkret geschehen:

Unter anderem sollen folgende Punkte geprüft werden:

Verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Seilerstraße.
Aufnahme der Seilerstraße in ein Bewohnerparkgebiet.
Freigabe der kostenpflichtigen Parkplätze in der Detlev-Bremer-Straße und Simon-von-Utrecht-Straße für die Bewohner.
Erhöhte Kenntlichmachung der Bewohnerparkgebiete auf St. Pauli und in der Altstadt/Neustadt (Säubern der Schilder, Optimierung der Beschilderung, Prüfung von alternativen Formen der Kenntlichmachung)
Optimierung der Beschilderung für gebührenpflichtige und zeitlimitierte Parkplätze.
Auslagerung des Parkraummanagement an externe Dienstleister.

Hierzu erklärt der SPD St. Pauli-Abgeordnete Erkan Sahin: „Wir haben massive Probleme in der Seilerstraße. Die Autofahrer nutzen die Wohnstraße gerne als Rennstrecke. Das ist in einem Wohngebiet, insb. wo Kitas angesiedelt sind, völlig verantwortungslos. Hier muss etwas passieren, damit die Anwohner und Kinder besser geschützt werden. Im Zuge dessen müssen wir prüfen, ob wir die Seilerstraße wieder in das Anwohnerparkgebiet aufnehmen lassen können. Wenn dies rechtlich nicht geht, muss es eine Sonderberechtigung zum Parken für die Anwohner geben.“

„Zusätzlich wollen wir die Parksituation von Anwohnern in den umliegenden Straßenzügen verbessern. Hierzu könnte die Freigabe von gebührenpflichtigen Parkplätzen in der Detlev-Bremer-Straße und Simon-von-Utrecht-Straße für die Anwohner mit einem entsprechendem Parkausweis eine Möglichkeit darstellen!“, ergänzt der St. Paulianer Abgeordnete Hendrik Frese.

Zu der Situation in der Altstadt und Neustadt erklärt der SPD-Innenstadt Abgeordnete Arik Willner: „Exklusive Bewohnerparkgebiete wie im Portugiesenviertel müssen deutlicher erkennbar sein. Nur so kann man garantieren, dass das Gebiet auch Sinn macht. Das gleiche gilt für duale Gebiete, wo es eine Gebührenpflicht und Zeitlimitierung gibt. Ohne diese Maßnahmen macht Bewohnerparken keinen Sinn!“

Zum Hintergrund erläutert die SPD:

„St. Pauli ist eines der berühmtesten und wichtigsten Stadtteile in ganz Hamburg. Jede Woche strömen Touristen und Hamburgerinnen und Hamburger um Theater, Musicals oder die unzähligen Bars, Kneipen und Diskotheken aufzusuchen oder einfach nur einzukaufen. Neben der touristischen Wichtigkeit des Stadtteils, ist St. Pauli aber auch ein Wohnviertel. Die Kombination aus beidem bietet den Anwohnern erhebliche Nachteile. Insb. die Anfahrt mit dem PKW und Bussen der Besucher stellt ein Problem dar. Da auf der Reeperbahn keine Parkmöglichkeiten bestehen, müssen alle automatisch in das Wohnviertel ausweichen, mit schwerwiegenden Folgen für Anwohner. Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschloss das Anwohnerparken auf St. Pauli einzuführen, um die Bewohner zu schützen. Doch einige Straßen auf St. Pauli sind vom Anwohnerparken ausgenommen. Die Anwohner in diesen Straßen haben enorme Probleme Parkplätze zu finden, da viele Parkmöglichkeiten gebührenpflichtig sind und/oder temporär zur Verfügung stehen.

Ein weiteres erhebliches Problem besteht in den Nebenstraßen auch darin, dass sie gerne als Ausweichwege genutzt werden, wenn Großveranstaltungen stattfinden und die Reeperbahn bzw. die Hafenstraße/Landungsbrücken aus diversen Gründen gesperrt sind. In der Seilerstraße ist diese Situation seit längerem zu beobachten. Leider halten sich viele Autofahrer nicht an die vorgeschriebene Kmh-Begrenzung. Da in der Seilerstraße aber Kitas angesiedelt sind, besteht hier der Bedarf der Unverantwortlichkeit von Autofahrern entgegenzutreten.

Eine ganz ähnliche Situation erleben wir in der Alt- und Neustadt Hamburgs. Während die Parksituation in der Altstadt hauptsächlich von Einkaufsgästen und Berufstätigen geprägt wird, haben wir in der Neustadt (z.B. Portugiesenviertel) ein hohes Touristenaufkommen. Um den Bewohnerinnen und Bewohnern die Parkplatzsituation zu erleichtern, wurde z.B. das Bewohnerparkgebiet M101 und M102 eingerichtet. Auf Initiative der Bezirksversammlung wurde das Kontorhausviertel kürzlich als Sonderparkgebiet deklariert, sodass die Bewohnerinnen und Bewohner keinen Parkschein mehr ziehen müssen. Leider gibt es Probleme, die die Parksituation weiterhin erschwert. In den exklusiven Bewohnerparkgebieten scheinen Besucher nicht zu erkennen, dass es sich um Bewohnerparkplätze handelt. So sind viele Plätze durch Besucher belegt. Die dualen Parkgebiete kranken an einer unzureichenden Kenntlichmachung der befristeten Parkdauer sowie der Gebührenpflicht.“

Ein Gedanke zu „St. Pauli: Anwohner sollen besser parken können“

  1. Moin,
    Mir ist heute gerade klar geworden, das ich als Nicht-Autobesitzerin massiv diskriminiert werde. Seit 2001 wohne ich Ecke Paul Roosenstr. und hatte noch nie ein Auto, das einen Parkplatz blockiert. Ab und zu besuchen mich meine fast 80 jährigen Eltern und parken vor der Tür für 1-3 Tage ode auch Freunde, von außerhalb, die bei mir Übernachten. Wo sollen die Parken. Wie kann ich einen Besucherschein beantragen, wenn ich doch selbst gar kein Fahrzeug besitze. Das ist Verarsche und Diskriminierung hoch 10. Weil ich aus Umweltschutzgründen Fahrrad fahre und manchmal auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln werde ich nun abgestraft und meine Freunde und Familie gleich in Sippenhaft genommen. Ich bin nicht für dass Parkproblem verantwortlich und werde jetzt zum Opfer gemacht.
    Vielen Dank auch
    Ihre Susanne

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