SPD will Hamburg zur Schwimm-Stadt machen

Die SPD-Sportexpertin Juliane Timmermann hat den Senat zu einer Kurskorrektur beim Schulschwimmen aufgefordert. „Die Kapazitäten für das Schwimmen lernen von Kindern reichen nicht aus. Hier muss der Senat umsteuern“, sagte Timmermann. Nicht nur mehr Kinder, auch mehr Senioren wollten schwimmen. „Das steigende Interesse an Gesundheitssport ist gut. Es bedeutet aber gleichzeitig, dass Übungs- und Schwimmzeiten ausgeweitet werden müssen.“

Insbesondere die Konzeption des Schulschwimmens müsse überarbeitet werden. Timmermann sagte, es müsse zum Beispiel mehr Ferienkurse und mehr Schwimmlehrer geben. Das würde ermöglichen, die Gruppengröße beim Schwimmunterricht zur verkleinern. „Die Gruppengröße hat unmittelbare Auswirkungen auf die Unterrichtsqualität. Was für den normalen Unterricht in der Schule gilt, gilt auch für den Unterricht in den Hamburger Schwimmbädern.“

Timmermann begrüßte gleichzeitig die Bewerbung Hamburgs um die Schwimm-WM 2013. „In Hamburg dürfen Breiten- und Leistungssport nicht länger gegeneinander ausgespielt werden“, sagte die Abgeordnete. Es müssten „nachhaltige Verbesserungen in der Sportinfrastruktur“ erreicht werden. Die Sport-Begeisterung von Kindern und Jugendlichen müsse genutzt werden, um insbesondere den Breitensport in Hamburg weiterzuentwickeln.“ Großveranstaltungen dürften nicht die einzigen Aushängeschilder der Sportstadt Hamburg sein, warnte Timmermann.

Kritik übte die Abgeordnete an der Geschäftspolitik der Bäderland GmbH. „Sie hat den öffentlichen Auftrag, eine Infrastruktur für das Schwimmen lernen und das Schwimmen sicherzustellen. Agieren tut Bäderland nahezu als staatlicher Monopolist.“ Vereine wie etwa die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) erhielten keine weiteren Hallenzeiten, da diese – so wörtlich – mit den Unternehmenszielen von Bäderland kollidieren. „Die DLRG hat Wartelisten von bis zu einem Jahr, und sie hat sich eine Schwimmoffensive vorgenommen, die Bäderland unsanft ausbremst. Der Senat muss erklären, ob ihm die Unternehmensbilanz von Bäderland wichtiger ist als das Ziel, Menschen das Schwimmen beizubringen.“

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