SPD will bessere Versorgung in Pflegeheimen

SPD-Sozialexperte Dirk Kienscherf hat sich dafür ausgesprochen, die ärztliche Versorgung in den Hamburger Pflegeheimen zu verbessern. „Hamburg muss das Rad nicht neu erfinden. Es gibt bereits erprobte, erfolgreiche Modelle aus Berlin und Sachsen-Anhalt, die die medizinische und zahnmedizinische Versorgung der Pflegeheimbewohnerinnen und Pflegeheimbewohner deutlich verbessert haben, ohne dass sie den Staatshaushalt belasten“, sagte Kienscherf in der Bürgerschaft.

Der SPD-Sozialexperte empfahl insbesondere eine engere Kooperation zwischen Allgemeinmedizinern und vor allem Fachärzten, Apotheken und den Pflegeheimen. Hier könne der Senat ansetzen und den Weg zu einer besseren Zusammenarbeit unterstützen, empfahl Kienscherf.

Auch in der Infrastruktur gebe es Hindernisse zu beseitigen. So könnten viele Pflegebedürftige die Praxen niedergelassener Ärzte nicht erreichen. Grund: Die Patienten sind nicht mobil oder die Praxen nicht barrierefrei. Die aufsuchende Arbeit von Fachärzten in den Heimen scheitere häufig daran, dass die nötige technische Ausstattung in den Heimen nicht vorhanden ist oder nicht in das transportiert werden kann. Ein besonderes Augenmerk müsse künftig auf demenz-kranke Menschen gerichtet werden, die sich meist kaum dazu äußern können, von welchen Beschwerden sie geplagt werden.

Kienscherf nahm Bezug auf eine Studie des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätskrankenhauses Eppendorf, das den Pflegezustand Verstorbener untersucht hatte. Diese Studie hatte im Sommer dieses Jahres erneut eine Diskussion über den Zustand der Pflege in Hamburg ausgelöst. Die fachliche Auswertung der Studie im Sozialausschuss hat erneut die bestehenden Probleme in der Zusammenarbeit der Pflege mit der medizinischen Betreuung aufgezeigt.

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