Hamburg: Sozialmonitoring-Bericht 2018

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hat heute den neuen Sozialmonitoring-Bericht 2018 veröffentlicht. Es bestehen nach wie vor Unterschiede zwischen den Quartieren in der Stadt, aber es ist keine Zunahme einer sozialräumlichen Polarisierung erkennbar. Mit 82 Prozent weist der überwiegende Teil aller 848 untersuchten Statistischen Gebiete einen mittleren oder hohen Status auf, 93 Prozent der Statistischen Gebiete zeigen eine stabile Dynamik.

Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „Auch für 2018 zeigen die Ergebnisse des Sozialmonitorings eine sehr stabile sozialräumliche Entwicklung in unserer Stadt. Nach wie vor sind keine zunehmenden Polarisierungs­tendenzen erkennbar. Unser Ziel bleibt, überall in der Stadt die Lebensbedingungen zu verbessern. Gleichwohl gibt es Daten zur sozialen Lage in bestimmten Teilen der Stadt, die unsere unbedingte Aufmerksamkeit brauchen. Wir fördern die Stadtteile, die vor großen Herausforderungen stehen und die unsere besondere Unterstützung brauchen mit dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung. Dies ist wichtig, um ein gerechtes Zusammenleben in unserer Stadt zu fördern.“

Ziel des jährlichen Sozialmonitorings ist es, eine mögliche Häufung sozialer Herausforderungen in einzelnen Quartieren frühzeitig zu erkennen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl der Statistischen Gebiete mit einem mittleren Status im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen ist. Beinahe konstant ist die Anzahl der Statistischen Gebiete mit niedrigem oder sehr niedrigem Status, etwas geringer ist die Anzahl der Statistischen Gebiete mit einem hohen Status. Die stabile Dynamik zeigt für den überwiegenden Teil der Stadt eine Entwicklung, die von der gesamtstädtischen Entwicklung nicht stark abweicht.

Statusindex 2017 2018
Anzahl in % Anzahl in %
hoch 158 18,7 151 17,8
mittel 535 63,2 542 63,9
niedrig 77 9,1 79 9,3
sehr niedrig 76 9 76 9
Statistische Gebiete insgesamt 846 100 848 100

Das Sozialmonitoring ermöglicht es, auch geringe Unterschiede innerhalb der Stadt abzubilden und richtet die Aufmerksamkeit vor allem auf Statistische Gebiete mit einem niedrigen oder sehr niedrigen Status. Diese häufen sich in bestimmten Sozialräumen in einigen Stadtteilen im Hamburger Süden und Osten, außerdem in Quartieren wie Steilshoop oder dem Osdorfer Born (vgl. anliegende Karte „Gesamtindex 2018“).

Weitere Informationen und den Bericht zum Download finden Sie unter:

www.hamburg.de/sozialmonitoring

Hintergrund: Sozialmonitoring im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)

Das Sozialmonitoring und die dazugehörigen kleinräumigen Datengrundlagen unterstützen die Integrierte Stadtteilentwicklung seit 2010. Sie helfen den beteiligten Akteuren bei der Aufgabe, die Situation in den Quartieren zu analysieren, bedarfsgerecht Fördergebiete auszuwählen und Fachpolitiken auf Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf auszurichten.

Für das Sozialmonitoring werden soziale Indikatoren wie z. B. der Anteil der Bevölkerung, der Transferleistungen nach dem SGB II oder SGB XII bezieht, arbeitslos oder alleinerziehend ist, zusammengetragen und für jedes Quartier aufbereitet. Die aktuellen Daten (Stand: 31.12.2017) von insgesamt 848 Statistischen Gebieten mit mindestens 300 Einwohnerinnen und Einwohnern werden mit dem gesamtstädtischen Durchschnitt verglichen. Dazu werden zwei Indizes gebildet, ein Statusindex sowie ein Dynamikindex. Kombiniert ergibt sich daraus der sogenannte Gesamtindex. Die Ausprägungen zeigen, wie stark die Werte in den einzelnen Statistischen Gebieten vom Hamburger Durchschnitt abweichen. So können Quartiere mit sich abzeichnenden Herausforderungen frühzeitig erkannt werden. Die gesamtstädtische Entwicklung der Indikatoren wird durch die Methodik ausgeblendet, um die sozialräumlichen Unterschiede hervorzuheben.

Neben städtebaulichen Einschätzungen und politischen Erwägungen in den Bezirken werden die Ergebnisse des Sozialmonitorings regelmäßig herangezogen, wenn geprüft wird, ob Stadtteile oder Quartiere durch das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) gefördert werden sollten. Zu beachten ist, dass das Instrument nicht zur gebietsbezogenen Erfolgskontrolle der Städtebauförderung geeignet ist, da keine direkten Ursache-Wirkungszusammenhänge identifiziert werden können.

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