Sexuelle Ausbeutung: Hilfsprojekt neu aufgestellt

Das Diakonie-Projekt „Sperrgebiet“ in St. Georg setzt neue Schwerpunkte in der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen in der Prostitution. Der Grund: Das Geschäft mit der sexuellen Ausbeutung findet immer mehr im Internet und in Privatwohnungen statt.

Hintergrund der neuen Hilfsstrategie seien die sich verändernden Lebenssituationen der jungen Frauen und neue Formen der sexuellen Ausbeutung, sagt Anke Mohnert, Leiterin des „Sperrgebietes“: „Die Prostitution auf der Straße geht zurück und verlagert sich immer mehr in Privatwohnungen. Dabei spielt die Vermittlung über das Internet eine zentrale Rolle.“

Dies spiegelt sich in der Neuausrichtung der Arbeit ab 2012 wieder: Neben einem neuen Internetauftritt speziell für junge Frauen wird ein betreutes Wohnangebot aufgebaut, um Mädchen und Frauen den Ausstieg aus der Prostitution zu erleichtern. Präventionsangebote und Straßensozialarbeit sind weitere Bausteine der zukünftigen Arbeit des Sperrgebietes. Auf Grund niedriger Belegzahlen wird die bisherige Übernachtungsmöglichkeit im Sperrgebiet bereits ab Ende des Jahres 2011 nicht mehr angeboten. Während der Wintermonate werden die Mitarbeiterinnen im Sperrgebiet jedoch bei Bedarf geeignete Übernachtungsstätten vermitteln.

„Das Sperrgebiet ist eine Hamburger Institution und seine Arbeit ist weit über die Grenzen Hamburgs anerkannt. Damit das so bleibt, passen wir jetzt unser Angebot an die neuen Rahmenbedingungen an. Wir freuen uns, dass die Stadt das Sperrgebiet bei der Neuausrichtung ­–­ wie nun seit 26 Jahren – weiter unterstützt,“ fügt Dirk Ahrens, Leiter des Diakonie-Hilfswerks Hamburg, Träger des Sperrgebietes hinzu.

Das Diakonie-Projekt „Sperrgebiet“ bietet seit 1985 Schutz und Perspektiven für Mädchen und junge Frauen in der Prostitution. Träger ist das Diakonie-Hilfswerk Hamburg.

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