Senat soll Teilnahme am Atomforum absagen

Es ist eines der ältesten Herzensanliegen deutscher Grüner: Atomkraftwerke gehören vom Netz, abgeschafft, weg. Dennoch tagt das Deutsche Atomforum in Hamburg – und der schwarzgrüne Wirtschaftssenator wird die Teilnehmer im Namen der Stadt herzlich begrüßen. Dürfen die Grünen das zulassen? Die LINKE meint, das geht gar nicht.

Die LINKE zum Thema:

Das Deutsche Atomforum wird vom 27. bis 29. Mai bei seiner „Jahrestagung Kerntechnik“ im
Hamburger CCH für den weltweiten Aufschwung der Atomenergie werben. Der neue
Wirtschaftssenator Axel Gedaschko will den dort versammelten AtomexpertInnen „Grußworte
von Stadt und Staat Hamburg“ überbringen. Die LINKE Hamburg fordert den Repräsentanten
des neuen schwarz-grünen Senats auf, seine Teilnahme an dieser Lobby-Veranstaltung der
Atomindustrie abzusagen.

Im Zentrum der diesjährigen Tagung steht, wie der weltweite Aufschwung der Atomenergie
befördert werden kann. Die Energiekonzerne E.On, Vattenfall, RWE und EnBW wollen den mit
der Bundesregierung im Jahr 2000 vereinbarten schrittweisen Atomausstieg kippen und alte
Atommeiler wie Brunsbüttel, Biblis oder Neckarwestheim in die nächste Legislaturperiode
retten.

Mehr als 1.000 VertreterInnen aus (Atom-) Wirtschaft und Politik werden im CCH die
atomaren Risiken verharmlosen und die Atomenergie als weltweiten Klimaretter feil bieten,
um ihre Reaktoren länger laufen lassen zu können.

Gilbert Siegler, Sprecher der AG Umwelt, Energie und Verkehr der LINKEN. Hamburg,
stellt dazu fest:

1. AKWs stellen schon im Normalbetrieb ein beträchtliches Risiko dar. Die Störfälle in Brunsbüttel und Krümmel zeigen das ebenso wie die Kinderkrebs-Studie, die belegt, dass Kinder häufiger an Krebs erkranken, wenn sie im Umkreis von AKWs leben.

2. Einen großen Unfall wie in Tschernobyl würde bei vorherrschenden Westwinden der größte Teil der Bevölkerung Hamburgs nicht überleben. Das AKW im schwedischen Forsmark war 2007 nur wenige Minuten von einem GAU entfernt.

3. Bis heute ist völlig unklar, wie die wachsenden Mengen strahlenden und hochgiftigen radioaktiven Mülls über 100.000e von Jahren sicher gelagert werden können.

4. Der Betrieb von AKWs erleichtert immer auch den Zugang zu Atomwaffen.

5. Die Subventionen, welche die AKW-Betreiber nach wie vor bekommen, sichern die Rekordprofite von Vattenfall, E.on, RWE und EnBW. Sie blockieren zugleich den für den Klimaschutz längst überfälligen Umstieg auf die Energieerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie.

Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und GAL schweigt sich dazu aus. Es ist nicht neu, dass die CDU die Interessen der Atomkonzerne vertritt. Dass sich nun auch die GAL in Hamburg dieser Politik anschließt, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Entwicklung der Grünen in Hamburg.

DIE LINKE fordert die sofortige Stilllegung der AKWs in Krümmel und Brunsbüttel sowie aller anderen Atomanlagen!

Die Subventionen für die Atomenergie müssen stattdessen für Energiesparmaßnahmen und die
Einführung und Weiterentwicklung regenerativer Energie verwendet werden!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.