Schwächere in der Krise nicht vergessen

Die Arbeitsmarktexpertin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Elke Badde, begrüßte die Initiative der Agentur für Arbeit Hamburg am bundesweiten Tag der Ausbildung, aktiv auf Betriebe zuzugehen, damit diese Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Zugleich mahnte sie Senat, Kammern und Betriebe, besonders Jugendlichen mit schlechteren schulischen Voraussetzungen eine Chance zu geben und diejenigen nicht zu vergessen, die schon länger eine Ausbildungsstelle suchen.

„Es ist richtig und zudem dringend geboten, dass die Bundesagentur und die Kammern in Hamburg dafür werben, allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten. Derzeit liegt deren Zahl noch unter denen des Vorjahres. Insbesondere bei Handel und Dienstleistungen muss die Ausbildungsleistung noch erhöht werden. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation darf die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe nicht nachlassen, ansonsten wird sich der seit Jahren beklagte Fachkräftemangel nach Erholung der Konjunktur noch verstärken. Ausbildung ist notwendiger denn je und stärkt das Vertrauen in die Zukunft“, mahnte Badde.

„Trotz annährend gleichbleibender zu erwartender Schulabgängerzahlen in diesem Jahr ist die Zahl der bei der Bundesagentur gemeldeten Bewerber gesunken. Das ist schwer nachzuvollziehen, da auch die Zahl der sogenannten Altbewerber (also derjenigen die schon aus vorangegangenen Abgängerjahrgängen einen Ausbildungsplatz suchen) Jahr um Jahr ansteigt: Nehmen immer weniger Jugendliche die Vermittlungsleistungen der Bundesagentur in Anspruch? Oder liegt es daran, dass immer weniger Jugendliche als Bewerber anerkannt werden, dass jungen Menschen mit schlechteren schulischen und persönlichen Voraussetzungen die Ausbildungsreife aberkannt wird und sie in der offiziellen Statistik nicht mehr auftauchen?“, hakte Badde kritisch nach.

„Zahlenschönfärberei in Zeiten der Krise ist verantwortungslos. Diese jungen Menschen dürfen nicht „herausfallen“. Sie brauchen vielmehr zusätzliche Unterstützung. Hier sind die Bundesagentur für Arbeit und der Senat gefordert, den Betrieben durch die die Ausbildungsfähigkeit fördernden Hilfen, die Ausbildung auch schwächerer Jugendlicher zu erleichtern“, so Badde abschließend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.