Schulreform: Die Vorschläge der Verhandler

Aktualisiert. Anlässlich der vielen Kommentare zum Schulthema: Am komfortabelsten diskutiert es sich, wenn man auch die Details genau kennt: Das mehrheitlich beschlossene Schulgesetz kann jeder lesen – und hier gibt’s die aktuellen Vorschläge der Initiative WWL und der Senatsseite, vorbereitet durch die Schulbehörde.

Insbesondere letztere lohnt es, genau zu lesen – sie sind nach allem Anschein sowohl innerhalb der Koalition als auch mit mindestens großen Teilen der Opposition besprochen und werden voraussichtlich ohnehin als Gesetzesänderung eingebracht. Geht WWL nicht darauf ein, könnten deren Vorschläge Gegenstand eines Volksentscheids sein. Dann kann es bei diesem Senats-Regierungskoalitions-Behörden-Modell bleiben, oder per Volksentscheid werden die (letztlich noch nicht formulierten) Vorschläge angenommen, die von WWL als Initiator der Volksabstimmung zur Abstimmung gestellt werden.

Die Vorschläge der „Regierungsseite“ sind offenbar in den vergangenen Tagen hinter verschlossenen Türen auch mit der Opposition mehrfach diskutiert worden. Zu hören ist, dass sie da weitgehend als „konsensual“ angesehen werden. Es könnte also beim Volksentscheid auf eine Abstimmung zwischen dem Modell der im Rathaus vertretenen Parteien, Gewerkschaften und Kammern auf der einen und dem Modell von WWL auf der anderen Seite hinauslaufen.

Fröhliche Lektüre: Hier die Behördenvorschläge und hier die Vorschläge von WWL, jeweils als PDF.

6 Gedanken zu „Schulreform: Die Vorschläge der Verhandler“

  1. Klingt ein wenig nach „Robin Hood“. Nur haben diese Stände-Vertreter mit dem so gar keine Ähnlichkeit, und Nienstedten ist auch nicht der Sherwood Forest….

  2. Hallo, die Schulbehörde verhandelt gar nicht mit WWL! Am Tisch mit der Volksinitiative sitzt die Politik (CDU, GAL). Behörden machen keine Gesetze, das können nur die Bürgerschaft bzw. ein Volksentscheid. Die Behörde ist in unserer parlamentarischen Demokratie nur ein ausführendes Organ der Politik. Anm. d. Red.: Ach was! Und wir hatten dort immer u.a. auch den Bürgermeister und die Schulsenatorin vermutet!

  3. @ Charlotte

    Wer ist denn Robin Hood in Ihrem Vergleich?
    Zumindest laut aktueller Abendblatt-Umfrage ist die Primarschule für alle (zeitlich entzerrt oder nicht) kein mehrheitsfähiges Modell (hatte ich gestern schon gepostet).

    Ein freiwilliges Modell unter Beibehaltung der Langformschulen halte ich für eine demokratische Lösung. Wenn das Ganze dann auch qualitativ langfristig evaluiert wird, wissen wir irgendwann wirklich, welches System besser für die SchülerInnen ist.
    Im Moment gibt es keine belastbaren Studien, die belegen, dass sechs gemeinsame Jahre besser sind als vier.

    Es wäre der Qualität der Schulen zuträglich, nicht immer ad hoc an Strukturen herumzuschrauben, sondern langfristig und über Legislaturperioden hinaus an eine derart komplexe Sache wie die Umgestaltung des Schulsystems einer ganzen Stadt (bzw. eines ganzen Bundeslandes) heranzugehen.

  4. @Pompadour
    Werte Duchesse, verstehen Sie mich nicht miss: Ich bin ganz sicher nicht für eine zeitliche „Entzerrung“, die den Primarschulkindern erhebliche Nachteile bescherte. Ich wünsche mir einfach einen Volksentscheid, ohne dass zuvor die allerorten hoch gelobte Reform vollkommen verwässert wird.

    Ach ja, und Abendblatt-Umfragen unter deren eigenen Lesern: Was sagen die schon aus? Wer nicht entweder beruflich am PC sitzt oder zu Hause nicht weiß, was er/sie tun soll, nimmt doch gar nicht daran teil.

  5. Kann dies alles nicht verstehen.
    Bin für ein, Ja oder Nein bitte per Volksentscheid.
    Was soll dieses Verhandel ist doch nur ein politisches hin und her, was uns als demokratische Lösung denn verkauft werden soll.
    In Wirklichkeit will doch keiner der beteiligen Parteien seine Wählerschaft was Aufzwingen.
    Für die kleinen Leute, die nur wollen das ihre Kinder zu mindestens Theoretisch
    eine kleine verbessere Chance in ihren zukünftigen Berufsleben haben als ihre Eltern, ist dies alles nicht zu verstehen.

  6. ach….
    es gibt reichlich Gegenbewegung an Befürwortern. Soll doch der Volksentscheid kommen. Es wird Zeit, dass sich etwas ändert und nicht herum gestückelt wird. In ein paar jahren sehen neuste Erkenntnisse schon wieder ganz anders aus. UND….die sollten dann auch einfliessen. Hamburg hat sich auf den Weg gemacht, allen Kinder eine gute Schulausbildung zu ermöglichen.
    Wir haben bisher genügend Kinder ohne Abschluß gehabt….

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