Schule: Patriotische fordert zügigen Kompromiss

Die Patriotische Gesellschaft hat die Schulreform-Verhandler im Rathaus aufgefordert, zügig einen „vernünftigen Kompromiss“ vorzulegen und die Hängepartie zu beenden. Zugleich gehen immer neue Stellungnahmen von Eltern, Elternräten, Schulen usw. bei den Verhandlern ein, in denen gefordert wird, die anstehende Reform nicht durch weitgehende Kompromisse zu verwässern.

Das schreibt die Patriotische Gesellschaft:

Die Patriotische Gesellschaft von 1765 appelliert an den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, an die Koalitionsfraktionen von CDU und GAL, an die Volksinitiative ,,Wir wollen lernen“ sowie an den Vermittler Michael Otto möglichst zügig einen vernünftigen Kompromiss in der Auseinandersetzung um die Einführung des neuen Schulgesetzes zu finden. Ansätze dafür sind in den bisherigen Verhandlungen durchaus sichtbar geworden.

Die Patriotische Gesellschaft begrüßt es ausdrücklich, dass die Freie und Hansestadt Hamburg durch eine zeitliche Streckung der Einführung der Primarschule Druck sowohl aus den Verhandlungen als auch aus der Umsetzung genommen hat, dass die Freie und Hansestadt Hamburg einem unabhängigen Expertengremium zustimmen wird, das die Qualitätskriterien zur Einführung der Primarschule überprüft und dass sie dessen Votum akzeptieren wird.

Dagegen hält die Patriotische Gesellschaft die Beschränkung der Reform auf nur wenige Schulen und die von der Initiative geforderte Freiwilligkeit praktisch nicht für durchführbar.

Der Grundsatzstreit um ein längeres gemeinsames Lernen würde dadurch von der Ebene der Stadt auf einzelne Stadtteile oder Schulen verlagert. Eine Befriedung der Auseinandersetzung gäbe es nicht.

Die Unsicherheit über die weitere Schulentwicklung würde auf viele Jahre bestehen bleiben.

Das sind die neuesten Stellungnahmen (Auszüge):

(…) Wir, der Elternrat der Schule Sachsenweg, sehen die Notwendigkeit für den Wandel im Schulsystem und unterstützen mehrheitlich die Reformpläne des Hamburger Senats. Es kann und sollte über den Weg gestritten werden, doch die Richtung steht fest. Erreicht werden muss die Steigerung der Quote von qualifizierten Abschlüssen. Jedes Kind hat Stärken und Fähigkeiten, die es gilt optimal und spezifisch zu fördern. Zu viele Kinder gelangen momentan nicht zum Ziel. Das bestehende Schulsystem wird ihnen nicht gerecht. Wir sind überzeugt, dass uns dieser Umstand nicht egal sein darf! (…) Der von der Initiative „Wir wollen lernen“ angebotene Kompromiss der freiwilligen und stufenweisen Einführung der Primarschulen über einen Zeitraum von mindestens 6 Jahren, verschiebt die Reform weit in die Zukunft. Der begonnene Veränderungsprozess sollte wie geplant konsequent und im Dialog mit allen Beteiligten weiter geführt werden, um Verlässlichkeit für Schüler, Eltern und Lehrer zum Start des Schuljahres 2011 zu gewinnen.“ (…)

Leitungsgruppe Bildungszentrum Tor zur Welt: „Die in der Leitungsgruppe „Tor zur Welt“ vertretenen SchulleiterInnen der Elbinselschule, des Gymnasiums Kirchdorf/ Wilhelmsburg, der Sprachheilschule Wilhelmsburg, die Leiterin von REBUS Wilhelmsburg und der Kita Koppelstieg sowie die VertreterInnen der außerschulischen Partner und des Schulvereins Elbinselschule unterstützen ausdrücklich die von der BSB eingeleitete Schulreform. Die Grundelemente einer strukturellen Neugliederung unseres Schulsystems mit dem Ziel eines längeren gemeinsamen Lernens sind überfällig. Sie sind neben einer Stärkung individualisierten und selbstbestimmten Lernens Voraussetzung für eine Verbesserung der unzureichenden Bildungschancen für viele Kinder und Jugendliche in unserem Stadtteil. Die Leitungsgruppe „Tor zur Welt“ schließt sich der Erklärung des Forums Bildung Wilhelmsburg zur Schulreform an. Unsere Arbeitsgruppen für das neue Bildungszentrum haben seit längerem pädagogische Konzepte in diesem Kontext entwickelt, in die auch der Schulversuch der Elbinselschule eingebettet ist. Wir möchten, dass die Chance für einen grundlegenden Wandel nicht vertan wird und dass diese wichtige Entwicklung nicht durch unangemessene Partikularinteressen gebremst oder verwässert wird.“

Und hier die (hoffentlich) vollständige Sammlung aller Stellungnahmen (PDF).

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