Scholz fördert Azubis aus Einwandererfamilien

„Du bist dabei!“ heißt die Kampagne. Jetzt kommt der Erfolg: Die Zahl der Auszubildenden mit Migrationshintergrund in Hamburgs Verwaltung hat sich innerhalb von fünf Jahren verdreifacht.

Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) freute sich über das gute Ergebnis: „Mehrsprachigkeit und Erfahrungen im Umgang mit anderen sind Kompetenzen, die wir als moderner Dienstleister für einen professionellen Umgang mit unseren Kundinnen und Kunden dringend benötigen.“

Seit 2006 fördert der Senat mit der Dachkampagne „Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?“ die Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund in die Berufsausbildungen und Studiengänge der hamburgischen Verwaltung. In 2011 konnte jeder sechste Ausbildungsplatz mit einer Nachwuchskraft mit Migrationshintergrund besetzt werden – damit ist es gelungen, den Ausgangswert aus 2006 von nur 5,2% auf inzwischen 16,5% mehr als zu verdreifachen.

Von den in 2011 neu eingestellten 550 Auszubildenden haben 91 Personen einen Migrationshintergrund, dies entspricht einem Einstellungsanteil von 16,5%. In den Laufbahnen Allgemeine Dienste und Steuerverwaltung liegen die Anteile bereits oberhalb von 20%.

Während der Projektlaufzeit 2006 bis 2011 haben sich die Behörden und Ämter mit jährlich rund 600 Ausbildungs- und Studienplätzen der Allgemeinen Dienste, der Justiz und Steuerverwaltung sowie der Polizei und Feuerwehr beteiligt. Mit jährlichen Steigerungsraten wurden insgesamt 385 Auszubildende mit Migrationshintergrund eingestellt. Sie haben familiäre Wurzeln in nahezu 70 verschiedenen Herkunftsländern, am stärksten vertreten sind hierbei Polen, die Türkei, Russland und Kasachstan.

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Das ist ein gutes Ergebnis, über das ich mich freue. Der öffentliche Dienst trägt eine besondere Verantwortung, auch die jungen Leute stärker für unsere Ausbildungen und damit perspektivisch für eine Beschäftigung bei der Freien und Hansestadt Hamburg zu gewinnen, deren Familien ihre Wurzeln in anderen Ländern haben. Mehrsprachigkeit und Erfahrungen im Umgang mit anderen sind Kompetenzen, die wir als moderner Dienstleister für einen professionellen Umgang mit unseren Kundinnen und Kunden dringend benötigen. Und wir leisten damit auch am Arbeitsmarkt einen Beitrag im gesellschaftspolitisch so wichtigen Handlungsfeld der Integration.“

Zurückzuführen ist der bisherige Erfolg der Dachkampagne im Kern auf eine hohe Zahl von ineinander greifenden Maßnahmen und Aktivitäten, insbesondere einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit. Der Erste Bürgermeister dankte in diesem Zusammenhang auch den vielen verschiedenen Organisationen, die sich für Integration stark machen sowie den Qualifizierungsträgern: „Ohne Ihre kontinuierliche und engagierte Unterstützung und Begleitung unserer Arbeit stünden wir sicherlich nicht so erfolgreich da!“

Die Kampagne „Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?“ hat in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit und im politischen Raum vielfach Anerkennung erfahren. So war das Personalamt bereits in 2008 in einem von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ausgeschriebenen Wettbewerb ausgezeichnet worden. Der gewachsene Bekanntheitsgrad als „best practice“-Beispiel zeigt sich zudem in einer Vielzahl von Anfragen von Bund, Ländern und Kommunen, Wissenschaft und Medien – bundesweit und auch international. Erst kürzlich hatte sich die Kampagne in Wien auf der Internationalen Fachtagung „Öffentlicher Dienst und Integration von Migranten in die Europäische Union“ der Europäischen Union unabhängiger Gewerkschaften (CESI) sowie im Rahmen der Initiative „Cities of Migration“ der Maytree Foundation aus Toronto/ Kanada in einer Online-Konferenz einem internationalen Publikum präsentiert.

Aufgrund der anhaltend hohen gesellschaftlichen Bedeutung der Thematik hat sich der Senat in seinem Arbeitssprogramm ausdrücklich dafür ausgesprochen, die interkulturelle Öffnung der hamburgischen Verwaltung fortzusetzen. Für die Dachkampagne bedeutet dies, dass sie fortgeführt wird. Die Verknüpfung mit den Aktivitäten der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Handlungskonzeptes Zuwanderung soll dabei einen besonderen Stellenwert haben.

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