Schilderdschungel aufgeforstet

photocaseSCHILDER.jpegEigentlich sind „Deregulierung“ und „Abbau von staatlichen Gängelungen“ Reizworte, mit denen der derzeitige Senat gern auf Stimmenfang geht. Die Aktion „Ab in den Sack – Wandsbek baut Schilder ab!“ hingegen war auf Antrag der SPD-Fraktion von der Bezirksversammlung einstimmig beschlossen worden. Jetzt hat die Bezirksverwaltung die Aktion komplett unterlaufen.

Für die Dauer von vier Wochen sollten in der Bekassinenau nicht unbedingt benötigte Verkehrszeichen mit Plastiksäcken verhüllt werden, das Ergebnis dieses Verkehrsversuchs von Polizei, Bezirksamt und ADAC gemeinsam ausgewertet werden. Sollten sie sich als entbehrlich erweisen, hätten sie anschließend abgebaut werden können. Weitere Wandsbeker Straßen und Quartiere sollten folgen.

In der BekassinenauDort stehen rund 125 Verkehrszeichen, durchschnittlich alle 14 Meter eines, von denen die Wandsbeker SPD-Fraktion ca. 20 % für entbehrlich hält. Doch anstatt den Schilderwald zu durchforsten und entbehrliche Schilder abzubauen, tauschte das Bezirksamt dort kürzlich alle alten Schilder erst einmal gegen neue aus.

Rund vier Duzend Schilder wurden so durch nagelneue ersetzt. „Das ist unfassbar – ein wahrer Schildbürgerstreich“,findet Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion, und ergänzt: „Hier wurde unnötig Geld verschwendet, denn selbst viele der Schilder, die wir für entbehrlich halten, wurden ersetzt. Vor einer Erneuerung der alten Schilder hätte das Bezirksamt besser abwarten sollen, welche davon überhaupt dauerhaft bleiben sollen.“

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