Schiffbau: Emden bleibt

Die IG Metall Küste hat den heute in Hannover unterzeichneten Zukunftsvertrag für die Nordseewerke in Emden begrüßt. „Gewerkschaft, Betriebsrat und Landesregierung haben das endgültige Aus für den Schiffbau in Emden verhindert“, erklärte Heino Bade, Schiffbau-Experte der IG Metall Küste und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) AG. Arbeitnehmervertretern und Politik sei es gemeinsam gelungen, den Konzern zu überzeugen, dass die über Jahrzehnte gewachsenen Kompetenzen im Schiffbau erhalten bleiben.

„Mit der Verteilung der Arbeitspakete für die Fregatten F 125 wird sich der Aufsichtsrat in einem Jahr erneut befassen. Auch neue Schiffbauaufträge für den Standort Emden schließt die Geschäftsleitung nicht aus“, erklärte Bade. „Im Integrationsbeirat werden sich Gewerkschaft und Betriebsrat weiter für den Erhalt des Schiffbaus einsetzen.“ In den Verhandlungen sei es den Arbeitnehmervertretern außerdem gelungen, die geltenden Arbeitsbedingungen für die künftigen SIAG-Beschäftigten für zwei Jahre zu sichern. Die Besitzstandswahrung nach § 613a BGB sei entsprechend verlängert worden, so der Bezirkssekretär. „ThyssenKrupp bleibt in der Verantwortung und beteiligt sich mit 20 Prozent an der SIAG Nordseewerke GmbH. Außerdem prüft das Unternehmen den Eintritt in den Arbeitgeberverband“, sagte der Gewerkschafter.

Die Bezirksleiterin der IG Metall Küste, Jutta Blankau, dankte nochmals ausdrücklich den Beschäftigten der Nordseewerke für ihren Einsatz in den vergangenen Wochen: „Nur durch den massiven Widerstand der Belegschaft war dieser Teilerfolg überhaupt möglich.“ Auch die große Unterstützung aus der Bevölkerung und der Politik in Emden habe geholfen, die alleinige Ausrichtung auf den Bau von Windkraftanlagen zu verhindern.

In dem Zukunftsvertrag zwischen IG Metall, Betriebsrat, Landesregierung, SIAG Schaaf und TKMS versichern alle Parteien, dass die grundsätzliche Fähigkeit zur Ausrüstung, Engineering und Reparatur von Überwasserschiffen am Standort Emden erhalten bleibt. Außerdem erklärt TKMS, eine Minderheitsbeteiligung von 20 Prozent an der SIAG Nordseewerke GmbH einzugehen. Darüber hinaus soll ein Integrationsbeirat gegründet werden, in dem Vertreter aller Beteiligten unter dem Vorsitz der Landesregierung den Strukturwandel begleiten und überwachen.

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