Rot-Grün unterstützt Integrationsprogramme

Gleich mehrere Projekte zur Förderung der Integration von Geflüchteten haben die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen gestern in die Hamburgische Bürgerschaft eingebracht. Mit dem Projekt LibertA soll speziell die berufliche Perspektive von geflüchteten Frauen verbessert werden. SWITCHMind vom Verein Kulturbrücke widmet sich der Grundwertevermittlung. Beide Projekte sollen aus Mitteln des Integrationsfonds mit 176.000 Euro (LibertA) und 25.000 Euro (SWITCHMind) unterstützt werden.

Zum Projekt LibertA Jens Schwieger, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Frauen ist uns ein besonderes Anliegen. Ich freue mich, dass wir mit dem Integrationsfonds das Projekt LibertA ein niedrigschwelliges – aber arbeitsmarktnahes – Qualifizierungs- und Arbeitsangebot für geflüchtete Frauen schaffen können, die niedrige schulische oder berufliche Qualifikationen haben. Das Projekt setzt positiv an vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Frauen in der klassischen Handarbeit an und baut daraus realistische Brücken in eine ungeförderte Beschäftigung auf Arbeitsplätzen mit niedrigem Qualifikationsprofil. Es ist kombiniert mit Sprachkursen und Integrationsmaßnahmen. Für die Offenheit unseres Arbeitsmarktes ist diese Orientierung an dem, was die Menschen können und nicht an dem, was sie nicht können ein wichtiger Grundsatz.“

Zum Projekt SWITCHMind Kazim Abaci, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte spielt bei der Integrationsarbeit eine zentrale Rolle. Die Aktiven des Vereins ‚Kulturbrücke‘ leisten in diesem Bereich einen besonders wichtigen Beitrag, weil viele von ihnen selbst über Migrationserfahrungen verfügen. Deshalb freue ich mich, dass wir dieses Projekt über den Integrationsfonds unterstützen können.“

Zum Projekt LibertA Mareike Engels, frauenpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Es ist wichtig, dass wir die Frauen unter den Geflüchteten von Anfang an unterstützen. Ihre Kompetenzen liegen noch häufiger als bei Männern im informellen Bereich, etwa in der Pflege der Mitmenschen, der Haushaltsführung oder in handwerklichen Tätigkeiten. Das Projekt LibertA bietet geflüchteten Frauen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im handwerklichen, im pädagogischen oder im Dienstleistungsbereich zu professionalisieren. Sie erhalten so eine Chance auf einen Arbeitsplatz und können nebenbei ihre Sprachkenntnisse ausbauen. Genau solche Projekte brauchen wir, um geflüchteten Frauen und Mädchen das Leben in Hamburg zu erleichtern. Es ist ein richtiges Signal, dass wir mit den Mitteln des Integrationsfonds gezielt die Arbeitsmarktintegration und damit auch die Teilhabe von geflüchteten Frauen fördern.“

Zum Projekt SWITCHMind Filiz Demirel, integrationspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Austausch über gesellschaftliche Grundwerte hat bereits heute einen festen Platz in unserem Integrationssystem. Und auch weiterhin müssen zentrale Werte wie Demokratie, Menschenrechte, Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichstellung angesprochen und vermittelt werden. Das Projekt der Kulturbrücke kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Durch muttersprachliche Workshops in den Unterkünften, die von Menschen mit eigenem Migrationshintergrund durchgeführt werden, werden die neu zu uns Gekommenen bereits vor dem Beginn ihres Integrationskurses auf diese Themen vorbereitet. Ich freue mich, dass wir diese wichtige Arbeit aus Mitteln des Integrationsfonds unterstützen werden.“

Hintergrund zum Integrationsfonds:

Mit dem von der Bürgerschaft auf Initiative von SPD und Grünen beschlossenen Hamburger Integrationsfonds soll die haupt- und ehrenamtliche Integrationsarbeit gezielt verstärkt und weiter ausgebaut werden. Dieses Instrument wird dabei mithelfen, die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund in Hamburg im Sinne guter Nachbarschaft voranzutreiben. Die Mittel sollen für Maßnahmen und Zuweisungen, die integrationsfördernde Angebote für Geflüchtete beinhalten, ausgegeben werden. Es stehen sieben Millionen Euro im Haushalt 2016 zur Verfügung. Die Mittel sind übertragbar. Zugleich wurde ein neues Zentrales Programm „Hamburger Integrationsfonds – investiv“ mit einem Mittelvolumen von drei Millionen Euro für investive Maßnahmen geschaffen. Die Hamburgische Bürgerschaft hat damit eine Möglichkeit geschaffen, in der aktuellen Startphase zahlreicher Integrationsprojekte wichtige Projekte zu unterstützen. Das Ziel ist dabei immer, möglichst dauerhaft tragfähige und nachhaltige Strukturen in den Regelsystemen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens zu schaffen. Aufgrund der grundlegenden Bedeutung soll die Bürgerschaft solche Förderentscheidungen selbst treffen, um politische Akzente bei der Umsetzung der Integrationspolitik setzen zu können. Der Hamburger Integrationsfonds soll tragfähige Strukturen in den Nachbarschaften unterstützen und die Sozialräume sowie landesweit wichtige oder pilotartige Integrationsprojekte stärken.

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