Rezessionsgefahr leicht gestiegen

Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession gerät, ist weiterhin sehr niedrig, in den vergangenen Wochen aber leicht gestiegen.

Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von Juli bis Ende September 2014 weist das IMK-Frühwarninstrument eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 7,5 Prozent aus. Im Juni waren es 5,3 Prozent. Damit liegt die Rezessionswahrscheinlichkeit nach dem Ampelsystem des Indikators weiterhin tief im „grünen Bereich“ (geringes Risiko unter 30 Prozent).

Die aktuelle Vorhersage beruht auf dem Datenstand von Anfang Juli. Das IMK nutzt bei seinem Indikator die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). In die Gleichungen des Indikators fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren.

Leicht zugenommen hat die Rezessionswahrscheinlichkeit nach Analyse des IMK, weil die Auftragseingänge aus dem Inland zuletzt rückläufig waren. Auch die etwas eingetrübten Geschäftserwartungen der Unternehmen tragen zur leicht negativen Entwicklung bei. Entlastend wirkt dagegen die nach wie vor recht günstige Entwicklung von Finanzmarktindikatoren, beispielsweise die moderate Differenz („Spread“) zwischen Staats- und Unternehmensanleihen. Trotz des leichten Anstiegs steht die insgesamt niedrige Rezessionswahrscheinlichkeit im Einklang mit der kürzlich angehobenen Konjunkturprognose des IMK. Die Düsseldorfer Forscher sehen die deutsche Wirtschaft im Aufschwung und rechnen für 2014 mit einer BIP-Zunahme um 1,8 Prozent. 2015 soll sich das Wirtschaftswachstum auf 2,3 Prozent beschleunigen.

Der IMK Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.

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