Renten-Aktionstag der Gewerkschaften in Hamburg

Mit Aktionen an drei Hamburger Bahnhöfen haben die DGB-Gewerkschaften heute ihrer Forderung nach einem Kurswechsel in der Rentenpolitik Nachdruck verliehen. Im Rahmen der DGB-Rentenkampagne fanden bundesweit Aktionen an über 300 Standorten statt. In Hamburg verteilten Gewerkschafter/-innen in Barmbek, Bergedorf und Eidelstedt tausende Flyer, Tee, Kaffee oder Müsli-Riegel („Schon wach? Viele können von einer guten Rente nur träumen. Deshalb: Jetzt aufwachen und mit uns für den Kurswechsel in der Rentenpolitik eintreten“). Anhand von „Rentenrechnern“ wurde dargestellt, was ein sinkendes Rentenniveau von heute 47,9 auf 43 Prozent für jeden Arbeitnehmer ausmacht.

Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: „Rente muss für ein gutes Leben reichen und der Sinkflug gestoppt werden. Das ist unsere Forderung an die Parteien in diesem Wahljahr. Die gesetzliche Rente muss gestärkt werden und für Sicherheit im Alter sorgen. Ein stabiles gesetzliches Rentenniveau ist die notwendige Voraussetzung für eine solidarische, leistungsfähige und verlässliche Altersversorgung. Dafür setzen wir uns ein und machen gemeinsam Druck.“

In Barmbek nahm auch Guido Zeitler, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), an der Verteilaktion teil: „Gerade in Branchen wie der Systemgastronomie oder dem Gastgewerbe, wo die Arbeitgeber oftmals lediglich Armutslöhne zahlen, sind die Menschen auf ein ordentliches Rentenniveau und eine solidarische Rente angewiesen. Denn wer heute wenig verdient, dem geht es im Alter sonst umso schlechter. Das müssen wir verhindern. Deswegen fordern wir die Einführung von Mindestentgeltpunkten.“

Die Gewerkschaften werden ihre Kampagne unter dem Motto „Rente muss reichen“ bis zur Bundestagswahl mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen fortsetzen.

Hintergrund:
Um die Beitragssätze niedrig zu halten, hatte der Gesetzgeber Anfang des Jahrtausends entschieden, das Niveau der gesetzlichen Rente kontinuierlich sinken zu lassen. Die Beschäftigten sollten stattdessen privat vorsorgen (Riester-Rente), die Arbeitgeber wurden entlastet. Aber die Erwartungen an die private Altersvorsorge haben sich nicht erfüllt. Ohne Kurswechsel droht den Beschäftigten sozialer Abstieg im Alter: Sinkt das Rentenniveau weiter von 48 Prozent (heute) auf unter 42 Prozent (2045), müssen alle für die gleiche Rente wesentlich länger arbeiten – bei einem Lohn von 2500 Euro wären es zum Beispiel 42 statt 37 Jahre. Und selbst dann läge die Rente nur gerade in Höhe der Grundsicherung. Der DGB will das Rentenniveau sofort auf dem heutigen Stand stabilisieren und im weiteren Schritt anheben, etwa auf 50 Prozent.
Mehr Informationen unter http://www.rente-muss-reichen.de.

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