PROSchulreform: Keine Kompromisse eingehen!

Im Zweifel werden sie ja nicht gefragt – aber: PROSchulreform lehnt Vorschläge zur stufenweisen und zunächst freiwilligen Einführung von Primarschulen entschieden ab.

Dies ist die Stellungnahme der Elterninitiative im O-Ton:

Stellen wir uns das einmal in der Praxis vor: Für diesen Fall geht PROSchulreform davon aus, dass der Verbleib der Kinder auch in der Anmelderunde 2011 freiwillig ist; man kann schließlich Eltern juristisch nicht nach zweierlei Maß behandeln, je nachdem an welchem Schultyp ihre Kinder sind (Grundschule oder Primarschule).

Bei – optimistisch gerechneten – etwa 80 Primarschulen würden circa 3.000 Schülerinnen und Schüler an den Primarschulen bleiben und 12.000 würden direkt an die weiterführenden Schulen wechseln. Die Primarschülerinnen und –schüler würden dann erst im Jahr 2013 auf die weiterführenden Schulen wechseln und hätten erhebliche Probleme, weil für sie die freie Wahl der Schulen erheblich eingeschränkt wäre.

Der Großteil der Schülerinnen und Schüler ihres Jahrgangs wäre dann ja bereits zwei Jahre an den weiterführenden Schulen gewesen. Wo sind dann noch genügend Plätze frei? An welchen Schulen kann eine ganze neue Klasse aufgemacht werden?

Zwar gilt dies jetzt auch für die Starterschulen, aber hier handelt es sich nur um vergleichsweise wenige Kinder, da aufgrund der großen Verunsicherung, die durch die Verhandlungen verursacht wurde, viele Eltern ihre Kinder nicht an den Primarschulen belassen.

Das im Kompromissangebot dargelegte Modell würde DREI gesplittete Jahrgänge produzieren, die zwischen 2010 und 2013 erhebliche organisatorische Schwierigkeiten sowohl für die Primar- wie die weiterführenden Schulen bedeuten würden. Für die Profilgebung der Primarschulen und die Kooperation zwischen den Starterschulen und den weiterführenden Schulen würde sich eine Verzögerung negativ auswirken. Dies beträfe vor allem das Angebot der zweiten Fremdsprache und die Personalplanung. Die Starterschulen könnten nicht bereits geplante Übernahmen von Projekten durchführen, da die weiterführenden Schulen noch ein Jahr länger den Jahrgang 5 einrichten werden und die zukünftige Schülerzahl nicht klar ist.

Eine Reihe von weiterführenden Schulen würden vor allem 2011 keine oder nur eine 5. Klasse(n) einrichten können, insbesondere bei den neu eingerichteten Stadtteilschulen. Außerdem würden in diesen drei Jahren Primarschulen und weiterführende Schulen gegeneinander um Schüler und Schülerinnen konkurrieren. Und da es sich auch um ein strukturelle Konkurrenz handelt, ist es ein „Gegeneinander“ und keine gesunde Konkurrenz. Von Planungssicherheit und Ruhe an den Schulen kann in dieser Phase keine Rede sein. Dies wiederum würde dazu führen, dass die Starterschulen ihre Starterkinder verlieren – denn Eltern brauchen Planungssicherheit.

Darüber hinaus wird der Konflikt um die Primarschule von der politischen auf die schulische Ebene verlagert. Der in der 2. Primarschul-Tranche 2010 vorgesehene „freiwillige Beschluss“ der Schulkonferenzen kann zu erheblichen innerschulischen Konflikten führen (Eltern vs. Eltern, Lehrer vs. Lehrer, Schulleitung vs. Lehrer etc.), was viele Grundschulen im Jahr 2009 schmerzhaft erfahren mussten. Aus diesen Gründen fordert die Elterninitiative PROSchulreform den Senat deutlich auf, keine Kompromisse mehr zu machen – auch nicht in dem Fall, dass es nicht zur Einigung mit WWL und damit zum Volksentscheid im Sommer kommen sollte!

3 Gedanken zu „PROSchulreform: Keine Kompromisse eingehen!“

  1. ich kann mich nicht erinnern, von Ihrer Seite einen Aufschrei vernommen zu haben, weil durch das G8 zwei Jahrgänge an die Unis strömten.
    Was ist so schlimm an Vielfalt in der Bildung. Der Vorschlag der Initiative wird allen gerecht. Sie können Ihre Kinder auf die Schulform Ihrer Wahl schicken und ich kann es auch.
    Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum Sie eine Zwangsbeglückung überhaupt unterstützen. Auf diese weise kann es keinen Schulfrieden geben.

  2. Was soll nur dieses ubiquitäre Gerede vom „Schulfrieden“ – den gibt es doch. Jedenfalls an all den friedlichen Grundschulen, die daran arbeiten, gute Primarschulen zu werden. Und wenn ein paar weiterführende Schulen (mit Anhang, aber bei weitem nicht alle) unbedingt „Krieg“ wollen, müssen eben per Volksentscheid ein paar Blauhelme geschickt werden.

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